Australien 2020

Unsere wunderbare Australien-Reise im Blog zum Nachlesen

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Carstens Reiseblog

Bald geht es los – am 12.1. starten wir Richtung Australien, für knappe sechs Wochen.

Unsere Reise führt uns von Adelaide über die Flinders Ranges, dann runter über die Grampians nach Melbourne. Von dort geht es durch die Berge über Canberra nach Sydney und dann über die Küste wieder zurück nach Melbourne.

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Die Buschbrände

Die Brände in Australien machen uns natürlich auch etwas nervös. Auf jeden Fall ist der erste Teil der Reise aber nicht betroffen. Für die Fahrt von Melbourne nach Sydney ist momentan auch noch alles gut. Nur die Rückfahrt an der Küste muss eventuell geändert werden. Wir haben aber einen sehr um uns besorgten Reiseveranstalter, der uns bei Bedarf auch kurzfristig mit Änderungen der Route unterstützen wird.

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Umplanung

Nun ist es soweit – zwischen Melbourne und Sydney geht wirklich nichts mehr. Uns tun die Australier und die Natur dort unendlich leid, und eigentlich wollte ich das nicht noch dadurch verschlimmern, dass nun auch noch die Touristen ausbleiben. Aber die Situation dort ist tatsächlich so, dass man in diesem Jahr das Gebiet schon aus Sicherheitsgründen meiden sollte. Wir werden recht spontan ab Melbourne etwas umplanen, sehr wahrscheinlich nach Tasmanien. Die nächsten Tage wird das festgelegt. Für uns ist das nun doch eine Erleichterung, wir können der Tour wieder etwas entspannter entgegensehen.

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Tag -1

Morgen geht es los, zunächst nur mit der Bahn nach Frankfurt. Die Idee, wie es nach Melbourne weitergehen soll, ist jetzt klar: eine Rundreise durch Tasmanien und danach Sydney und von dort zurück. Es wird aber noch etwas dauern, bis das umgebucht ist und entsprechende Unterkünfte gefunden sind. Also starten wir ins Ungewisse – ist aufregend, hat aber auch einen gewissen abenteuerlichen Charme.

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Tag 0 – Frankfurt

Ja, Tag 0 gibt es auch. Heute ging es nämlich nur bis Frankfurt Flughafen, und nun sind wir gut im Hotel angekommen. Morgen gegen 12 geht unser Flug nach Hongkong, das wäre morgens (3 Uhr aufstehen) von Bremen zu stressig geworden. Es folgen ja mit kurzer Unterbrechung über 20 Stunden Flugzeit. So schlafen wir aus, frühstücken in Ruhe und dann geht es in den Flughafen. Ausgeruht und voller Tatendrang auf die große Reise.

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Tag 2 – Hongkong und Adelaide

Ja, eine lange Reise war es, einen Tag 1 haben wir dadurch praktisch nicht gehabt. Aber nun sind wir da! Gerade in den Cladich Pavilions angekommen und ich muss gleich raus, weil der Sternenhimmel unwiderstehlich aussieht! Danach werden wir wohl nur noch ins Bett fallen.

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Tag 3 – Adelaide und Adelaide Hills

Der erste Urlaubstag nach der Ankunft. Etwas außerhalb von Adelaide sind wir in den Cladich Pavilions sehr nett und inmitten von Grün untergebracht.

Die Unterkunft

Nach einer kurzen Tour in die Natur, wobei einem unter anderem dies

Was ist das wohl?

über den Weg lief, ging es durch Adelaide. Links fahren in der Großstadt! Alles kein Problem, wenn sich nicht jemand gedacht hätte, wenn wir das Lenkrad schon nach rechts bauen, dann vertauschen wir gleich auch noch Blinker und Scheibenwischer.

Adelaide hat uns gut gefallen, eine sehr grüne und für eine Großstadt übersichtliche und ruhige Stadt.

Als Nachtrag von gestern hier noch ein paar Bilder.

Andrea vor dem Stadion
Ein Mix aus Moderne und Altem – hier ein Beispiel aus der Rundell Street, der Einkaufsmeile in Adelaide.
Ebenfalls in der Rundell Street diese coole Fassade. Wird jeden Abend mit LED´s in buntem Wechsel angeleuchtet.

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Tag 4 – Adelaide Hills

Australien riecht anders und klingt anders als gewohnt, jedenfalls hier in der Gegend um Adelaide. Der andere Geruch kommt von den Eukalyptusbäumen und ist sehr angenehm. Der andere Klang kommt von der Vogelwelt – das Gepiepe und Gezwitschere sind hier mehr Urwaldgeräusche. Kreischen der Kakadus, Flöten der Flötenvögel, Quietschen der Loris und Lachen der Kookaburras.

Der lachende Hans

Heute war Naturtag. Erst zum Woorabinda-Lake (da war u.a. der lachende Hans), dann zum Belair National Park. Eine unlaubliche Vogelwelt hier! Wie viele verschiedene Arten, und wie bunt! Und mitten im Wald stand dann auch das erste Känguruh und beäugte uns misstrauisch. Einen Koala haben wir trotz der vielen Eukalyptusbäume noch nicht gesehen.

Das erste Beuteltier

Später am Tag noch auf den Mount Lofty mit grandioser Aussicht über Adelaide bis auf das Meer. Und am Ende nach Hahndorf – da sind viele deutsche Auswanderer hin, und so kann man da Schweinshaxe und ähnlich Dinge en masse bekommen.

Typisch Hahndorf. Aber ein nettes kleines Städtchen.

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Tag 5 – Von Adelaide zu den Flinders Ranges

Eine schöne Fahrt war das heute von Adelaide aus. Zwischenstopp in Port Germain. Da ist zwar der Hund begraben, aber wir konnten einen Blick auf den südlichen Ozean werfen und den ehemals längsten Steg der Südhalbkugel (1,7km) bewundern.

Neverending Steg.

Unterwegs waren Emus und Känguruhs von der Straße aus zu sehen. Es wurde australisch hinterländisch – trocken, hügelig, rötlich und viel, viel Gegend. Die Ankunft in der Rawnsley Park Station am Nachmittag nach rund 450km. Und was für eine Unterkunft: ein Traum!

Die Eco-Villa mit Ausblick.
Absolut großartig auch innen.

Wir arbeiten daran, dass dieser Tag nicht endet. Besser kann das Leben nicht sein! Momentan mache ich nebenher noch Astro-Aufnahmen unter grandiosem Himmel. Die große Magellansche Wolke ist im Kasten, jetzt noch eine Übersichtsaufnahme der südlichen Milchstraße.

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Tag 6 – Flinders Ranges

Nachdem wir doch nicht verhindern konnten, dass der gestrige Tag zu Ende ging, haben wir das Beste aus dem heutigen gemacht. Schon vorgebucht war für heute eine 4WD-Tour über steinige Pisten durch die Flinders Ranges. Sie wurde dann ganz privat, da wir die einzigen Gäste waren. Garret, unser Fahrer, holte uns um halb neun ab.

Schon unterwegs

Und dann bekamen wir viel zu sehen und zu hören.

Ein Grasbaum

Der Baum auf dem Bild ist recht ungewöhnlich. Diese Grasbäume wachsen sehr, sehr langsam. Der oben ist mehrere hundert Jahre alt und einer der wenigen übrig gebliebenen. Die ließen sich nämlich von den Siedlern gut gebrauchen und wurden fast alle niedergemacht. Deshalb gibt es mittlerweile fast nur kleine Exemplare.

Ein Gould-Waran im vorbeigehen.

Die Tour führte kreuz und quer durch die Ranges, mit etlichen Schluchten, in denen wir alle 4 der hier lebenden Känguruharten sehen konnten: das yellow-footet rock Wallaby, das Wallaroo, das westliche Riesenkänguruh und das rote Riesenkänguruh.

Das Wallaby – schicker Schwanz. Es leckt hier Wassertropfen, die aus dem Fels austreten.

Die Geologie der Gegend war ebenso Thema wie auch der Kupferabbau. Da gibt es noch den Überrest eines Minenstädtchens namens Blinman.

Blick von unterwegs aus dem Auto.

Emus sind auch viele unterwegs. Hier noch eine Familie mit vier Kleinen. Mama hat sich aus dem Bild geschlichen. Eine der wenigen Stellen, an denen noch Wasser zu finden ist. Ansonsten ist hier nach drei trockenen Jahren fast nichts mehr zu finden.

Durstiger Nachwuchs.

Weniger nett: auch viele wilde Ziegen laufen hier herum. Als das mit der Ziegenmilch nicht mehr so einträglich war, hat man sie halt laufen lassen, und es gefällt ihnen recht gut. Also müssen jetzt ab und zu die Jäger ran und wieder dezimieren. Sonst bleibt vom Futter nichts mehr für die Känguruhs übrig.

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Tag 7 – Flinders Ranges

Heute haben wir uns die Sache mal von oben angesehen

Da waren wir drin!

Hoch hinaus ging es mit der kleinen Maschine. Hinten sitzt man wie im Sofa!

Der Wilpena Pound

Der Flug führte insbesondere über den Wilpena Pound. Das ist eine sehr alte Hügelformation (bis gut über 1000m hoch), die fast rund einen Innenteil absperrt. Zugang gibt es an einer Stelle relativ flach – da sind wir später zu Fuß rein.

Unsere Unterbringung aus der Luft gesehen.

Nach dem Rundflug ging es dann zur Wanderung. Der Wilpena Pound wurde schon früh besiedelt, so 1840 herum. Erst kamen die Siedler mit Unmegen von Schafen, die alles kahlgefressen haben und danach vor Hunger tot umfielen, danach versuchte man sich in der Landwirtschaft. Richtig durchgehalten hat eine Familie, aber nach einer Dürreperiode von mehreren Jahren und einer folgenden Sintflut mit Wegspülen der mühsam errichteten Straße war dann Schluss. Da am Zugang aber relatv viel Wasser vorhanden ist und es daher dort recht grün bleibt, ist eine Wanderung ins Innere des Wilpena Pound eine nette Sache.

Ein Australian Ringneck – sehr zutraulich.

Unterwegs begegnen einem natürlich wieder viele Tiere. Känguruhs und Emus en masse, und oben der kleine Papagei.

Wasserstelle im Zugang zum Wilpena Pound.
Cooler Baum im Inneren.

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Tag 8 – von den Flinders Ranges zum Barossa Valley

Die knapp 400 km lange Fahrt gen Süden, fast zurück nach Adelaide, war relativ unspektakulär. Deshalb gab es keine Zwischenstopps und wir kamen recht früh im Barossa Valley an. Das ist eines der bekanntesten und wohl auch besten Weinanbaugebiete in Australien.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird hier Wein angebaut.

Wir sind nahe bei Tanunda. Landschaftlich schöner scheinen uns aber die deutschen Anbaugebiete bei Mosel und Rhein. Statt uns in eine Weinprobe zu stürzen haben wir uns in ein Naturschutzgebiet, den Kaiserstuhl (!) Conservation Park, begeben.

Der Kaiserstuhl. Hatten wir anders in Erinnerung.

Gute Idee, denn der Stringybark Trail war wirklich schön. Er zeigt die Natur hier, wie sie vor der Besiedlung natürlicherweise war.

Absolut coole Bäume.

In dem Park wird nicht viel gemacht, sondern die Natur ist sich selbst überlassen. Außer dass der Trail gepflegt wird.

Der Trail war teilweise echt verwunschen.

In der Unterkunft fanden wir ein Megabrot vor 🙂

Fettes Teil! Das wird morgen früh zerlegt.

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Nebenher – Astrofotos

Ich kriege die Bilder hier unterwegs nicht vernünftig addiert und bearbeitet. Aber um mal zu zeigen, was für ein toller Himmel das in den Flinders Ranges war, hier ein paar Einzelaufnahmen – 80mm Brennweite, 60s bei 1600ASA (Große Magellansche Wolke) bzw. 30s Belichtung bei 800ASA bei Blende 1,8.

Die große Magellansche Wolke war mit bloßem Auge mit Struktur gut erkennbar.
Das Kreuz des Südens ist etwas unterhalb der Bildmitte. Es liegt nach links unten geneigt. Rechts ist der Kohlensack erkennbar. Auch der war unproblematisch mit freiem Auge erkennbar.
Das Eta Carina Gebiet. Mit bloßem Auge der hellste Teil der Milchstraße, leuchtend hell. Der Eta Carina Nebel kommt allerdings nur auf der Aufnahme raus.

Ich habe natürlich Bilderserien aufgenommen. Das Stacking muss ich aber später machen. Mein größtes Problem ist, die kleine Montierung vernünftig auf den Südpol auszurichten. Was haben wir doch für ein Glück im Norden mit unserem Polarstern!

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Tag 9 – Vom Barossa Valley zum Lake Albert

Bevor wir das Barossa-Tal verlassen haben, mussten wir natürlich noch bei einem Weingut vorbeischauen. Dicht bei unserer Unterkunft liegt Chateau Tununda. Für eine Weinprobe war es einfach zu früh, aber ein paar Flaschen haben wir für unterwegs eingepackt.

Chateau Tununda – Weinanbau ist hier definitiv kein Zuschussgeschäft

Dann ging es die verhältnismäßig kurze Strecke von knapp 170 km zum Lake Albert. Wir waren schon gegen 1 Uhr da, die Unterkunft aber schon bezugsfertig. Hier ist ein echtes Vogelparadies!

Der australische Pelikan
Ein weißer Ibis

Außerdem jede Menge weiße Kakadus, die gerade über uns in Schwärmen ein Höllenspektakel veranstalten!

Zeit für Entspannung war auch noch. Zur Unterkunft gehören auch zwei Kajaks. Die riefen nach Benutzung.

Dümpeln in der Sonne auf dem Lake Albert.

Gegrillt haben wir auch noch. War da nicht irgendwas mit Januar?

Der Abschluss eines harten Tages.

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Tag 10 – Coorong National Park

Dicht am Lake Albert liegt der Coorong National Park. Das ist ein über hundert Kilometer langer Küstenstreifen, der aus vorgelagerten Dünen und dahinter liegenden Salzwasserseen besteht. Im Grunde ist es ein sehr langer See – man kommt über fast die ganze Strecke nicht hinüber zu den Dünen, nur am Anfang und am Ende.

Blick auf den Salzwassersee.

Unterwegs entlang des Sees gibt es verschiedene Halte- und Aussichtspunkte. Natürlich gibt es wieder viele Vögel hier.

Der Singing Honeyeater. Hier gibt er auch gerade ein Ständchen.

Dann lief uns noch etwas besonderes über den Weg.

Eine Tannenzapfenechse.

Man beachte den Stummelschwanz und die weit hinten liegenden Beine. Echt ein ungewöhnliches Ding.
Weiter gen Süden gibt es im Sommer dann doch noch eine Möglichkeit an den Ozean zu kommen. Hier trocknet der See nämlich regelmäßig aus. Schlaue Leute setzen sich dann in ein allradgetriebenes Fahrzeug und zuckeln da rüber. Andrea und Carsten gehen natürlich zu Fuß.

Andrea auf dem Seegrund.

Von der Tea Tree Passage bis zum Ozean sind es etwa 5 Kilometer. Eine Strecke. Erst ein bisschen bis zum See, dann etwa zwei Kilometer über den Seegrund bis zu den Dünen, und am Ende stapft man noch mal eine Weile durch den Mullersand. Lohnt sich aber.

Der südliche Ozean mal wieder.

50km Strand nach rechts, 50km Strand nach links. Und kein Mensch außer uns.

Das Wasser verdunstet, das Salz bleibt da.

Auf dem Rückweg noch einmal ein Halt an einem fast trocken gefallenen kleineren See, der anscheinend sehr salzhaltig ist. Beeindruckende Kruste. Reicht für viele Frühstückseier.

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Tag 11 – Vom Lake Albert in die Grampians

Wir haben South Australia verlassen und sind jetzt in Victoria unterwegs. Der Grampians-Nationalpark ist ein Mittelgebirge etwas landeinwärts. Es ist nicht ganz so trocken hier, und in den Höhen auch kühler (wobei wir heute eh einen kühlen Tag erwischt haben). Ein paar Aussichten von unterwegs:

Man kommt aus dem ziemlich flachen Land in dieses auffällige bergige Terrain mit Höhen bis zu gut 1100m. Die Fahrt zu unserer Unterkunft war dann auch ziemlich “scenic”.
Der Hammer ist aber die Unterkunft selbst.

Einmal nach links mit Sofa und Bett.
Und einmal nach rechts mit Küche und im Hintergrund Whirlpool!

Das ist mitten in der Wildnis ein Haus für uns. Von der Terasse hat man einen herrlichen Ausblick und bekommt Besuch.

Garten inklusive Wildlife.

Hier werden wir die nächsten drei Nächte verbringen!

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Tag 12 – Grampians

Morgens nach Halls Gap, dem zentralen Ort in den Grampians. Von dort geht eine Wanderung zum Pinnacle, einem schönen Ausblick über das Mittelgebirge. Die sollte es heute sein.

Begrüßung in Halls Gap

Die Wanderung beginnt direkt in Halls Gap – mit dem Hinweis: “for fit and energetic walkers”. Sind wir natürlich. So gewaltig ist die Tour auch nicht, knapp 10km bei 400m Höhenunterschied.
Unterwegs gibt es einige tolle Dinge. “Venus Bath”, das sind natürliche Becken in dem kleinen Fluss, an dem wir entlanglaufen und die zum Baden einladen (wenn es denn richtig warm wäre). Und einen Wasserfall, der tatsächlich genügend Wasser führt, um eine Trinkflasche in endlicher Zeit wieder mit Wasser befüllen zu können.

Kippelige Felsen, die der Erosion irgendwie noch trotzen.

Und einen eigenen Grand Canyon haben sie auch!

Der Grand Canyon im Aufstieg zum Pinnacle.

Von der Größe her ist er zwar eine Lachnummer gegen den echten, aber er ist aufgrund der Enge und der steilen Wände schon beeindruckend.

Der Blick vom Pinnacle.

Belohnt wird man oben mit einem grandiosen Ausblick über die Umgebung.

Wie immer kurz vor dem Abgrund.

Oben gab es doch etwas Wind, und es wurde bei bedecktem Himmel kalt. Schnell wieder runter.

Heute haben wir auch Nachricht zu unserer Umbuchung bekommen. Nach Melbourne geht es für zehn Tage nach Tasmanien, dann über Sydney wieder zurück nach Hause. Aber das ist noch eine Weile hin.

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Tag 13 – Grampians

Heute habe ich Geburtstag, und es ist Sommer. Das will ich immer haben!!!

Auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Herren sind wir zum Golfen gefahren. War aber auch einfach zu verlockend: der Platz ist nicht weit weg, und in der Unterkunft gibt es Leihschläger als Bestandteil der Miete. Der Platz wird von Freiwilligen betreut und hat den Charme von Crossgolf. Man packt das Greenfee in einen Kasten und schreibt sich selbst eine Quittung.

Das exklusive Clubhaus

Die Runde war aber sehr nett. Man teilt den Platz mit Känguruhs, Emus und Ibissen und noch mehr Getier. Es waren sogar ein paar andere Golfer da, aber man hatte seine Ruhe und war nicht gehetzt.

Die Emus leben gefährlich.

Später haben wir in Kultur gemacht und uns über die Aboriginals oder besser Koories informiert.

Brambuk (“Kakadu”), das Aboriginal-Kulturhaus in Halls Gap.

Das Haus ist einem fliegenden Kakadu nachempfunden. Das Dach sind die ausgebreiteten Schwingen. Sehr nett und informativ.

Bin ich nicht schön?

Der hier ist anscheinend das selbsternannte Maskottchen von Halls Gap. Stolziert majestätisch mitten im Zentrum rum und lässt sich den lieben langen Tag bewundern.

Lecker Eiskaffee und Muffins!

Pause muss auch mal sein. Halls Gap ist am Wochenende zwar sehr touristisch, aber trotzdem gemütlich.

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Tag 14 – Von den Grampians nach Port Fairy

Die Grampians konnten wir nicht verlassen, ohne auf dem höchsten Punkt gewesen zu sein – Mount William. Der lag auf dem Weg Richtung Süden, und da unsere Fahrt nicht allzu lang war, haben wir die kurze Wanderung auf heute geschoben.

Zwei fast-schon-Australier auf dem 1836 erstmals von einem Europäer bestiegenen Gipfel.

Danach ging es weiter Richtung Port Fairy. Der eigentlich geplante kurze Zwischenstopp im Budj Bim Nationalpark fiel leider dem Feuer zum Opfer. Obwohl nichts zu sehen war, weder Rauch noch sonstwas, war der Park leider gesperrt. Also kamen wir recht früh in Port Fairy an. Erste Amtshandlung dort: Spaziergang auf Griffiths Island, eine Insel vor Port Fairy, die man über einen Damm erreicht und die, abgesehen von einem Leuchtturm, nicht bebaut ist, sondern etlichem Getier Heimat bietet.

Das Ende von Griffiths Island.

Port Fairy selbst, nun ja. Beeindruckend die Alleen mit riesigen Araukarien. Schön auch etliche der kleinen Cottages. Irgendwie sind viele aber auch recht vergammelt, und man weiß nicht warum, aber es sieht planlos zusammengewürfelt aus. In der kleinen Stadt selbst sind die Straßen beeindruckend breit und ersticken damit jede Gemütlichkeit im Keim.

Port Fairys Zentrum. Das geht schöner, oder?

Der Hafen geht so einigermaßen, man beachte die schon genannten großen Araukarien, die hier überall stehen. Aber Port Fairy und wir – das wird keine Freundschaft. Wir sind ja mit dem Auto unterwegs, morgen gibt es daher einen Ausflug.

Der kleine Hafen.

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Tag 15 – Port Fairy und Umgebung

Na ja, doch alles eine Frage des Blickwinkels. Port Fairy hat auch ein paar nette Ecken, wenn man genau hinschaut. Der Blick über den Moyne River mit unserer Unterkunft rechts ist denn mal nicht sooo verkehrt.

Hinten geht es ins Meer.

Wir sind denn aber los Richtung Portland zum Lake Yambuk. Nur etwa 15km. An dem See kann man nett entlangwandern, Vögel beobachten und dann auch rüber an den Ozean. Wieder tolle Aussichten auf den Strand.

Da unten sind wir entlanggelaufen. Und etwa bei der dritten Welle von rechts hat der südliche Ozean dann Andreas Handy gemopst.

Tja, das mit dem Handy war dann nicht so nett. Bitte nicht mehr anrufen, die Fische können es eh nicht bedienen.
Auf dem See schwimmen auch seltsame Dinge. Ganz, glaube ich, verstehen wir die Australier noch nicht.

Warum sollte ein Wohnwagen nur auf der Straße fahren?

Dann ging es wieder an Port Fairy vorbei gute 10km nach Südosten. Da gibt es eine recht junge Vulkanlandschaft – letzter Ausbruch vor rund 35.000 Jahren. Aber ein netter Krater mit See ist noch übrig.

Tower Hill bzw. dort der Vulkankrater.

Und ganz in der Nähe der Information fand Andrea dann endlich den ersten Koala!

Abhängen im Eukalyptus. 20 Stunden pofen am Tag, wau!

In der Dämmerung sind wir noch mal zum Griffiths Island. Wir fühlten uns irgendwie beobachtet.

Das Swamp Wallaby. Big Brother is watching you.

Die Abendstimmung war schon hübsch. Wir warteten auf die Ankunft der Kurzschwanz-Sturmvögel, die auf Griffiths Island eine Kolonie von etwa 15.000 Vögeln haben und am Tagesende vom Fischfang zurückkehren, um ihren Nachwuchs zu füttern.

Abendstimmung auf Griffiths Island.

Irgendwie dauerte es länger als gestern, bis die Sonne unterging. Es kamen keine Sturmvögel. Dann ging sie doch unter. Es kamen keine Sturmvögel. Mond und Venus erschienen. Es kamen keine Sturmvögel. Wir begannen uns ernsthaft Sorgen um den Nachwuchs zu machen. Die ersten Sterne erschienen. Es kamen keine …. Moment! Da waren sie dann doch! Fast schon stockfinster (darum auch keine Fotos) füllte sich der Himmel plötzlich mit Sturmvogel-Silhouetten. Das war etwas gespenstisch, da weder die kleinen Küken am Boden noch die Eltern in der Luft auch nur das kleinste Geräusch machten. Und uns ist völlig schleierhaft, wie die Eltern ihre Kleinen wiederfinden. Muss ja aber wohl irgendwie klappen.

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Tag 16 -Port Fairy über Great Ocean Road nach Otway

Reisetag – aber was für einer! Die Great Ocean Road ist ja sehr berühmt. In Port Fairy haben wir noch ein Franzosenpärchen getroffen, das uns erzählte: ihr dürft keinen dieser verdammten Outlooks auslassen. Wenn man denkt, das war jetzt so großartig, besser geht es nicht, ist es beim nächsten Viewpoint schon wieder anders überwältigend. Da haben wir uns natürlich alle Mühe gegeben!

Die beeindruckende Küstenlinie.

Die Küste besteht aus Sandstein, der vom Meer immer weiter erodiert wird. Zwei Zentimeter pro Jahr geht es voran. Dabei entsteht eine beeindruckende Steilküste, zum Teil mit vorgelagerten Sandstränden.

Blick von unterwegs – diese irren Aussichten gibt es immer wieder. Einzelne Felsen bleiben stehen.

Die bekannteste Aussicht ist die auf die 12 Apostel. Was für ein Remmidemmi da! Busladungen voll von Chinesen! Wir fanden andere Ausblicke an der Straße ebenso reizvoll, aber genau hier will alle Welt hin.

Ausblick auf de 12 Apostel (wobei man nur sechs sehen kann,die Australier sind beim Zählen eher großzügig).

Kurz danach sind wir ins Landesinere abgebogen und habe die erste Bekanntschaft mit dem Otway National Park gemacht. Eine tolle, enge und kurvenreiche Straße führt hier durch eine erstaunlich feuchte Gegend, so dass sogar Baumfarne wachsen. Das ist echt urwaldmäßig!

Urwald!

Die Unterkunft ist etwas einzigartiges: wir sind auf einer Farm völlig im off. Die beiden Besitzer haben das alles alleine aufgebaut und bieten den Besuchern ein ganz besonderes Erlebnis. Alles ist sehr liebevoll gestaltet, Haus wie auch Garten. Dazu etliche künstlerische Elemente wie zum Beispiel die Bemalung der Unterkunft. Das Schlafzimmer ist im japanischen Stil eingerichtet.

Unterkunft mit Ausblick.

Nachdem wir noch einfach, aber lecker gekocht haben, geht auch dieser Tag schon zu Ende!

Dämmerung mit Mond und Venus.

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Tag 17 – Great Ocean Road und Otway National Park

Fahren und schauen – das war heute das Motto. Eine Rundtour, die uns zunächst nach Lorne (nett!) ans Meer führte und dann die Great Ocean Road hinunter zur Apollo Bay. Mit viel Ozean unterwegs. Die Ausblicke nicht ganz so atemberaubend wie gestern auf der Westseite, weil es hier flacher und unspektakulärer ans Meer geht. Dafür windet sich die Straße immer am Meer entlang.

Bestes Reisewetter – 25°C und blauer Himmel.

Unterwegs ein Halt am Kennett River. Da gibt es nämlich Koalas zu sehen (haben wir, aber nee, nicht noch ein Koala-Bild) und haufenweise Papageien. Die sind handzahm, weil sie ständig von den Touristen (vorzugsweise den Chinesen) gefüttert werden. Da stehen zwar überall Schilder, dass man die Tiere nicht füttern soll, aber wen interessierts. Soll sich nur kein Chinamann rausreden, er hätte es nicht verstanden, weil es da auf Englisch steht – es sind Piktogramme! Na ja, so hatte Andrea denn auch eine sehr enge Begegnung (ohne zu füttern natürlich).

Die Papageien sind nicht mehr wild, sondern geiern nach Keksen.

Dann sind wir noch zum südlichsten Zipfel der Gegend. Fast der südlichste Punkt Australiens, aber etwas östlich von Melbourne geht es noch südlicher. Tasmanien sowieso. Da wurde der zweite Leuchturm Australiens aufgebaut, und drumherum ist ein Besucherzentrum eingerichtet.

Viel Geschichte rund um den Leuchtturm. Unter anderem verschwand in den siebziger Jahren hier ganz in der Nähe ein Kleinflugzeug spurlos. Die letzten Worte des Piloten waren: “Das Flugzeug schwebt jetzt wieder über mir. Aber eigentlich ist es gar kein Flugzeug!”. Man hat weder Spuren von ihm noch von der Maschine gefunden…

Dann ging es schon auf den Rückweg durch den Otway Nationalpark. Das ist teilweise gemäßigter Regenwald. Einen Zwischenstopp haben wir an einer ungewöhnlichen Stelle eingelegt. In den 1930ern hat sich jemand gedacht, kalifornische Redwoods würden sich in Australien sicher auch gut machen. Und hat da jede Menge angepflanzt. Man glaubt gar nicht, wie groß die Dinger in nur 90 Jahren werden!

Redwoods im Wettrennen mit Eukalypten.

Neben den Redwoods und den riesigen Eukalyptusbäumen waren auch die Baumfarne beeindruckend.

Im Redwood-Wald gibt es auch viel heimische Flora.

Unser Auto ist jetzt ziemlich eingestaubt. Um da überall hinzukommen muss man auch mal unbefestigte Straßen nehmen. Nennen sich dann “unbefestigte Hauptstraße”.

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Tag 18 – Otway National Park

Gestartet sind wir zum Lake Elizabeth. Man fährt die letzten Kilometer über unbefestigte Straße und muss dann noch etwa einen Kilometer zu Fuß zum See laufen. Oh Wunder, weder Strandcafé, Pommesbude noch Bootsfahrten. Und keine Chinesen. Tatsächlich ist man in der unberührten Natur und trifft so gut wie keine Menschenseele. Der Rundweg um den See ist ein Trampelpfad. Und alles ist seeehr grün!

Am See angekommen!

Nach diesem Exkurs ging es gen Süden zum Triplet Wasserfall. Der war zwar nett, aber Wasserfall ist Wasserfall und deshalb gibt es kein Bild. Mitten im Park gibt es eine ca. 15km lange Strecke, die sehr schmal und gewunden ist. Mit Tempolimit 40km/h. Das führt einen dann richtig durch den gemäßigten Regenwald mit bemoosten und befarnten Bäumen.

Alles bewachsen. Kommt das rüber?

Relativ früh ging es auf den Rückweg, und dann gab es ein entsprechend frühes Dinner im off in Forest. Mit eigener Brauerei. Wenn wir bisher womöglich noch nicht in Australien waren, hier war es dann spätestens soweit.

Kultig an der Kreuzung im nirgendwo.

Bei 35°C im Schatten verzichteten wir auf die Klimaanlage und setzten uns zum Essen auf die Veranda. Ich fühlte mich dann verpfichtet, dem Barmann unser seltsames Verhalten zu erklären und ihm zu sagen, dass wir aus Deutschland kämen, da 2°C und Regen wären und wir deshalb jede Minute Sommer von hier mitnehmen müssten. Kein Thema, sagte er, er verstehe uns blendend, er käme aus Nordengland.

An dieser Stelle gab es auch endlich gute Internetverbindung und Andrea konnte auf ihrem neuen Handy Whatsapp installieren und ist jetzt wieder online. Auch unter dem alten Whatsapp-Kontakt und der vorigen australischen Nummer.

An der Unterkunft angekommen war noch Zeit für Birding. Mangels Vögeln heute mal Libellen, immerhin auch bei solchigem. Falscher Bezug, ich weiß. Ist aber keine Deutschhausaufgabe hier.

Spaß im Nass.

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Tag 19 – Vom Otway National Park zur Mornington Peninsula

Der Rest der Great Ocean Road und dann haben wir per Fähre übergesetzt zur Mornington Peninsula.

Queenscliff beim Verlassen mit der Fähre.

Auf der Halbinsel, die von den Melbournern gerne für Wochenendausflüge genutzt wird, verbringen wir nun die nächsten 4 Tage. Wärmstens empfangen von unserer Gastgeberin (auch nicht von hier, sondern aus Belgien) konnten wir heute bei der Hitze aber nur noch eines: runter zum Strand und baden und dösen. Hier ist einer der wenigen Orte in Australien, wo das Baden als ungefährlich gilt. Es gibt lediglich giftige Stachelrochen und ein paar echt fiese Wasserschlangen. Die Haidichte dagegen ist recht gering. Also insgesamt eben ungefährlich.

Im Garten unseres B&B ist es aber auch gemütlich, und natürlich muss Andrea wieder Vögel bestimmen. Hier ist es nicht ganz gelungen: ein Wattlebird – aber welcher?

Rätsel des Tages. Wer findet den Vornamen?

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Tag 20 – Mornington Peninsula

Regenwetter! Wat´n Schiet, nach fast 40°C gestern nun noch knappe 20°C und Schauer! Das können wir ja gar nicht gebrauchen. Die geplante Delfintour wurde dann auch abgesagt (vom Veranstalter), weil auch noch stürmische See erwartet wurde. War dann zwar nicht der Fall, aber wir mussten umplanen. Wir haben uns Sorrento etwas genauer angesehen, erst mal über den “Millionaires Walk”. Da geht man, weil es irgendwie ein öffentlicher Weg geblieben ist, praktisch durch die Gärten der Reichen, die ihre Villen direkt ans Meer gebaut haben.

Blick vom Millionaires Walk über die Küste mit Privatstegen und -stränden.
In der anderen Richtung dann die Villen mit den winzigen Vorgärten.

Das war ein netter Spaziergang, da war es auch noch weitgehend trocken. Sorrento selbst geht für einen Bummel auch in Ordnung. Riesenmuffins dort!

Dann wollten wir noch ein bisschen an der südlichen Küste rumschnuppern, also zum Ozean hin. Da ist es natürlich rauer, und die Erosion ist wieder am Werke.

Die London Bridge, gab es an der Great Ocean Road auch schon mal..

Zur London Bridge haben wir noch einen kleinen Spaiergang gemacht, aber dann wurde es doch ziemlich ungemütlich. 4-Uhr-Tee ist angesagt!

von Castronom

Tag 21 – Mornington Peninsula

Das war ein sehr netter Tag! Wir haben eine kleine Rundreise auf der Halbinsel gemacht, wie sie auch von unseren Gastgebern empfohlen wurde. Los ging es mit Cape Schanck.

Das ist das Cape kurz hinter dem Parkplatz. Man beachte das Hügelchen links neben dem größeren Berg.

Über Treppen ging es runter, und dann konnte man über Steine da herumstiefeln. Und was für Ausblicke! Dazu die Steine mit kleinen Tümpelchen dazwischen, grellgrüne Algen, verschiedenste Farbtöne der Steine.

Die Spitze des Cape. Da haben wir das Hügelchen von oben wieder.

Da gibt es noch viele Fotos mehr, aber die stelle ich jetzt mal nicht ein. Andrea war ganz aus dem Häuschen, weil man beim Blick durch das Fernglas hunderte Sturmvögel sah – rundherum, in alle Richtungen, vermutlich Kurzschwanz-Sturmvögel.
Dann ging es auf eine kleine Wanderung an der Küste entlang Richtung Elefantenfelsen. Da sind wir nicht ganz hin, unterwegs standen dann aber ein paar Australier und blickten angestrengt auf den Boden.

Die blaue Zunge.

Da war eine Echse am Wegesrand. Andrea fragte die Australier, ob sie den Namen kennen würden. Klar, sagten die, eine Blauzunge wäre das. Überhaupt wäre das mit den Namen in Australien ziemlich einfach. Die Tiere heißen einfach so, wie sie halt sind. Der hier hat eine blaue Zunge (die er uns nicht zeigte), also hieße er halt Blauzunge. Das würden sie eigentlich immer so machen.
In Flinders, das ist ein kleines Städtchen am Meer, das aussieht wie in einen Park gebaut, haben wir das beste Eis der Mornington Peninsula gegessen. Danach ging es auf ein Weingut (Point Leo), wo sich mal wieder zeigte, dass Weinanbau in Australien kein Zuschussgeschäft ist. Ich glaube, ich erwähnte es bereits. Die Preise für die Weine von diesem Weingut waren aber auch zum Weinen, jedenfalls für die Käufer. Wir waren aber nicht wegen des Weines da, sondern wegen des Gartens mit Skulpturen.

Parkanlage mit Skulpturen bei Point Leo.

Sehr beeindruckend, mit phantastischem Blick auf das Meer im Hintergrund. Der Garten kostet eigentlich 10$ Eintritt, aber wir waren erst kurz vor Schluss da und durften darum umsonst rein. War zwar etwas hektisch dadurch, aber wir haben noch einiges gesehen.

Was ist echt, was ist gespiegelt?

Dann ging es durch Weinanbaugebiete weiter auf der Runde. Bis uns mitten im Wald eine Brauerei über den Weg lief. Also Bier- statt Weintasting!

Coole Brauerei im off. Dreht man sich um, steht man im Hopfen.

Für uns gab es das Probierbrett.

Gemütliches Durchschlürfen.

Bei Andrea von links nach rechts: Pale Ale, IPA, Weizen, Golden Ale (Kölsch!). Lecker!

Veröffentlicht am von Castronom

Tag 22 – Mornington Peninsula

Lazy Day – es ist erfrischend kühl für den australischen Sommer, so 16 Grad rum. Das passt heute gut, denn wir müssen noch eine Attraktion der Halbinsel besuchen, nämlich die heißen Quellen. Wasser, das sich über 10.000 Jahre in die Tiefe gearbeitet hat, kommt hier als heiße Quellen mit 47°C aus ca. 600m Tiefe wieder zum Vorschein. Das alles ist gut organisiert und eingerichtet mit netten warmen Planschbecken bei 38°C, Sauna, Hamam usw., fügt sich aber gut in die Landschaft ein.

Der Teich ist nun gerade nicht warm, sonst würde da auch nicht alles so wachsen, aber er liegt im Zentrum der Anlage.

Auf dem “Gipfel” des Hügels ist auch noch eine Badestelle mit Rundumsicht eingerichtet.

Wohlfühlen mit Aussicht.

Ich war übrigens nicht in der Lage, den netten Herren zu verstehen, der sich anbot, dieses Foto von uns zu machen. Andrea musste einschreiten und das Handy überreichen, ich glaube, ich hätte noch zehnmal nachgefragt, was zum Teufel er von mir will. Ansonsten verstehe ich die Aussies eigentlich, aber der hat was genuschelt…

16°C sind kein Problem, wenn es untenrum 38 sind. Außerdem schien die Sonne, und es hat mir die Oberschenkel verbrutzelt. Autsch!

Nach dem Abgehänge noch zum Ernst des Lebens: mal wieder ein Besuch einer Bay, diesmal die Bridgewater Bay.

Hach, immer wieder toll das Meer. Wird es schon langweilig?

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Tag 23 – Von der Mornington Peninsula nach Melbourne

Ich hatte da gestern noch was vergessen: bei den heißen Quellen machen Frösche Geräusche, als ob bei einem Banjo ein Ton angezupft wird, zum Verwechseln ähnlich. Dieses Banjo-Gedudel hat einen da den ganzen Tag verfolgt, jeder Frosch in seiner eigenen Tonlage. Eigentlich unnötig zu erwähnen, wie die Australier den Frosch nennen. Natürlich Banjo-Frosch.

Heute ging es dann gen Großstadt. Unterwegs lag eine kleiner Zoo fast auf dem Weg. In dem werden die heimischen Tiere, also australische, gezeigt. Auf die Weise haben wir auch diejenien gesehen, die sonst schwierig zu finden sind, weil teilweise auch nachtaktiv. Wombat, tasmanischer Teufel, Eulenschwalm, um nur ein paar zu nennen. Und streicheln und füttern darf man die Känguruhs da auch.

Begeisterung bei Andrea.

Putzig war auch dieser kleine Geselle.

Ein Langnasen-Potoroo (“Rattenkänguruh”). Stellt meinen Rüssel spielend in den Schatten.

Dann ging es aber auf nach Melbourne. Berlin ist ein Provinzstädtchen dagegen. Sehr beeindruckend.

Die Skyline von Melbourne. Jedenfalls ein Teil davon auf einer Seite des Yarra-Flusses.

Melbourne wirkt auf den ersten Blick sehr jung und quirlig. Mal sehen, was morgen der zweite Blick sagt.

Auf der anderen Seite des Yarra. In der Mitte der Eureka-Tower.

Der Eureka-Tower ist mit knapp 300m Höhe das höchste Gebäude in Melbourne. Da wollen wir noch rauf.

Abendstimmung am Yarra. Haben wir mit Aperol Spritz genossen.

Zwei Tage haben wir nun, um diese Metropole auf uns wirken zu lassen.

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Tag 24 – Melbourne

Für heute war von Hidden Secrets Tours ein Cafe Culture Walk für uns vorgebucht. Wir waren vier Gäste und eine sehr eloquente Führerin (Jess), die restlos begeistert von Melbourne im Allgemeinen und seiner Kaffekultur im Besonderen berichtete. Verschiedene Kaffee-Tastings in durchaus witzigen und winzigen, aber laut Jess qualitätsmäßig im höchsten Bereich anzusiedelnden Kaffehäusern waren auch dabei. Nun ja, ich konnte erkennen, dass auf meinem Cappuccino liebevoll eine Schnecke in den Schaum gemalt war, aber bei der folgenden Diskussion, ob die Geschmacksaromen Butterscotch und Karamell enthalten waren bzw. ob es zwischen diesen beiden überhaupt einen Unterschied gibt, fühlte ich mich doch etwas überfordert. Jess Begeisterung über Melbourne ging dann auch so weit, sie als die am schnellsten wachsende Metropole der Welt zu bezeichnen – ich bin da etwas skeptisch. Aber auf jeden Fall hatten wir ein paar nette Stunden, und die beiden anderen in Melbourne lebenden Gäste haben uns dann noch mit vielen Empfehlungen für unseren Besuch ausgestattet. Einen Teil haben wir gleich im Anschluss ausgeführt.

Typischer Arkadengang mit vielen kleinen Geschäften.

Der Arkadenwalk ist ein Rundgang im Zentrum von Melbourne und führt durch Gänge wie im oberen Bild. Man geht ziemlich staunend da durch. Aber so ein bisschen hat man auch das Gefühl, es geht mehr um die Show als den Inhalt.

Bei der Tortendeko tobt man sich so richtig aus.

Dann ging es hoch hinaus. Wie angekündigt auf den Eureka-Tower.

Melbourne aus 280m Höhe. Nein, wir sitzen nicht schon wieder im Flugzeug.

Tja, gestern schrieb ich noch etwas vom höchsten Gebäude in Melbourne. Aber bekannterweise ist Melbourne die am schnellsten wachsende Metropole der Welt, und schon versaut einem der Nachbar den Ausblick, selbst wenn man 300m hoch baut.

Australia 108. Die 300m haben sie inzwischen genommen, würde ich sagen. 319 sollen es werden.

Noch etwas bemerkenswertes: Die State Library Victoria. Nicht kleckern, sondern klotzen. Hier ein Blick in den Lesesaal.

Riesengroßer Lesesaal, vier Stockwerke hoch. An den Wänden in den Regalen echt jede Menge ganz alter Schinken.

Was für eine Platzverschwendung! Aber es ging wohl schon immer um die Show.
Dann bauen sie auch noch kaputte Häuser.

Gleich mit Löchern gebaut.

Das Bild zeigt auch gut noch die hier allgegenwärtigen Gegensätze: Vorne das Gebäude ist von 1887, hinten das wie vieles hier sehr neu.

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Tag 25 -Melbourne

Deutlich mehr Ruhe als gestern. Wir haben uns aus dem quirligen Zentralteil Melbournes nur etwas entfernt und die NGV (National Gallery of Victoria) sowie den botanischen Garten besucht. Alles ohne Eintritt übrigens! Während private Ausstellungen ziemlich teuer sind, sind viele staatlich organisierte Dinge frei zugänglich. Nur Zusatzausstellungen erfordern ein Ticket.

KAWS gewaltige Bronzeskulptur “Gone” im Eingangsbereich der NGV. Ausdem 1. Stock fotografiert. Das Teil ist sicher 4 Meter hoch.

Im NGV haben wir sicher zwei Stunden verbracht, man kann auch locker mehr dort verbringen. Besonders interessant die Kunstwerke aus der Zeit ab 1900. Sie haben auch echte Schätze dort, Picasso, Monet, Manet, Andy Warhol und sogar ein bisschen Bauhaus.
Dann war aber botanischer Garten angesagt, gleich um die Ecke. Angeblich einer der schönsten der Welt. Und wir wurden nicht enttäuscht.

Der Blick vom höchsten Punkt des Gartens. Im Hintergund die Skyline von Melbourne.

Das Zentrum des Gartens bildet ein See mit vielen kleinen Buchten. Sehr schön angelegt alles, und top gepflegt. Unterwegs auch ein “Fern Gully”, also ein kleiner Weg mit vielen Farnen.

Im Fern Gully. Spruch des Tages: “Es könnte schlimmer sein”.

Am Ende des dann doch erheblichen Fußmarsches noch die Gedenkstätte für die Opfer des ersten und zweiten Weltkrieges. War uns gar nicht so bekannt, aber als Mitglied des Commonwealth hat natürlich auch Australien an den Kriegen teilgenommen. Und sie sind bis heute sehr stolz darauf und wahren das Andenken an ihre Soldaten und Gefallenen.

Shrine of Remembrance – Schrein der Erinnerung.

Das ist eines der größten Kriegsdenkmäler in Australien. Drinnen ist eine ziemlich umfangreiche Sammlung mit Bildern und auch originaler Ausrüstung aller Kriege mit australischer Beteiligung. Und zwar so aufgesetzt, dass es eindeutig als Mahnung verstanden werden soll, so etwas in Zukunft zu verhindern.

Das war dann Melbourne für uns. Morgen früh geht es zum Flughafen. Zusammengefasst: den Titel “lebenswerteste Stadt der Welt”, den Melbourne (inoffiziell?) wohl hat, würden wir vielleicht nicht vergeben. Aber das liegt sicher auch daran, dass wir, außer für ein paar Tage zu Besuch, keine Stadtmenschen sind. Auffällig war, dass Melbourne sehr jugendlich ist. Das Durchschnittsalter muss hier einfach wesentlich niedriger liegen als bei uns. Die Stadt strahlt viel Optimismus und Aktivität aus, hat wirklich schöne Ecken und ist absolut multikulturell und weltoffen. Der Besuch hat sich gelohnt!

Und tschüss!

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Tag 26 – Von Melbourne nach Tasmanien

Wir sind in (oder auf?) Tasmanien!
Allerdings bleibt der Blog heute kurz – mit Anreise zum Flughafen, Flug rüber und dann weiter bis zur Unterkunft am Rande des Cradle Mountain National Parks war der Tag schon fast herum. Wir hatten zwar noch auf eine kleine Wanderung gehofft, aber nachdem wir mit viel Mühe alles durchblickt hatten war klar, dass das hier so nicht geht. Der Nationalpark wird mit Bussen befahren, hier sind wir ganz am Rand. Morgen früh geht es dann aber ins Zentrum zum Dove Lake, und von da machen wir eine Wanderung Richtung Cradle Mountain, aber wahrscheinlich nicht ganz bis zum Gipfel. Schauen wir mal. Untergebracht sind wir in einem eigenen Holzhaus, urig mitten im Wald.

Kommt noch ein Wombat vorbei?

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Tag 27 – Cradle Mountain National Park

Das haben wir wandermäßig aber ausgekostet heute! Morgen werden wir leiden, Knie, Hüfte, alles. Aber das war es wert.
Los ging es wie geplant relativ früh mit dem Bus zum Startpunkt der Wanderung, die uns vom Ronny Creek Haltepunkt über den Crater Lake zum Marions Lookout und dann zurück zum Dove Lake führen sollte.

Kurz nach dem Start der Wanderung.

Die Vegetation ist doch etwas ungewöhnlich. Diese kleinen Palmen hier sind nach Auskunft von Andrea eigentlich Heidegewächse. Ein sehr feuchtes Gebiet haben wir zunächst durchquert. Dann ging es hoch am Crater Lake vorbei und zu Marions Lookout. Das ging auch erstaunlich flott. Und wenn man noch Zeit hat, dann kann man ja vielleicht noch etwas näher an den Cradle Mountain. Führt ja auch ein Weg hin.

Kurz hinter Marions Lookout – Cradle Mountain in der Mitte.

Am Fuß des Berges kommt einem dann auch die Idee, dass man da ja noch raufkönnte. Führt ja auch ein Weg hin.

Man sieht es, nicht? Ab dem steinigen Abschnitt geht es etwas nach rechts.

Ein paar Bilder zur Abschreckung von dem steinigen Teil des Aufstieges hatten sie mir im Visitor Center schon gezeigt, das war aber höchstens die halbe Wahrheit.

Was man so Weg nennt in Tasmanien.

Der Aufstieg ist nicht lang und auch gar nicht so hoch – ca. 300 Höhenmeter. Aber man kommt nicht wirklich voran, es geht abenteuerlich über riesige Steinfelder, nur Stöcke zeigen an, wo der Weg verläuft. Richtige Kletterarbeit mit allen vieren. Aber oben angekommen war es grandios.

Irre Fernsicht mit Bergen hinter Bergen hinter Bergen.

Etwas geschummelt haben wir doch – der “richtige” Gipfel wäre noch 20 Minuten weiter gewesen, wozu man erst wieder ein Stück herunter und dann wieder heraufklettern hätte müssen. Dann wäre man noch ein paar Meter höher gewesen, aber das haben wir uns geschenkt.

Auf dem Rückweg noch schöne Ausblicke über den Lake Lilla und den Dove Lake.

Der Rückweg wurde dann lang. Aber da muss man halt durch. Und es gab auch noch vieles zu sehen.

Der Wombat Pool. Leider keine Wombats.

Insgesamt ein sehr schöner Tag in der tasmanischen Wildnis. Der Park zählt zum UNESCO Natur-Welterbe. Abgesehen von dem geregelten Zugang von Touristen, für die auch Wanderwege angelegt wurden, ist hier in einem riesigen Gebiet wirklich nur reine Natur.

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Tag 28 – Montezuma Falls und Cradle Mountain National Park

Nur leichte Wanderungen heute. Nach dem gestrigen Tag war etwas Schonung angesagt. Gestartet sind wir mit einem Ausflug zu den Montezuma Falls. Mit gut 100m Fallhöhe einer der höchsten Wasserfälle Tasmaniens. Man kann nicht einfach mit dem Auto ranfahren, sondern muss die letzten vier Kilometer zu Fuß erledigen. Und der Track hat Geschichte.

Fußweg zu den Montezuma Falls.

Wie man am Bild oben sieht, hat da jemand ganz schön Schneisen geschlagen. Das war im späten 19. Jahrhundert, als man nämlich von den Erzminen im Landesinneren das Erz zum Verhütten an die Küste schaffen musste. Und dazu hat man eine Bahn gebaut, nur 60cm Spurbreite. Also knapp größer als H0. Das Metall ging dann zum größten Teil nach Deutschland, um damit dann Waffen zu bauen. Mit Ausbruch des 1. Weltkrieges fand dieses Geschäft begreiflicherweise ein jähes Ende, was erst die Minen zum Erliegen brachte und in den 30er Jahren auch zum Ende der Bahn führte. Der Weg führt nun entlang der alten Bahnstrecke, teilweise sind die Schwellen noch da.

Montezuma Falls.

Der Wald an dieser Strecke war damals übrigens großflächig abgeholzt worden, hat sich inzwischen aber vollkommen erholt. 3000mm Regen pro Jahr haben dabei ungemein geholfen. Heute war es aber trocken.
Nach diesem Ausflug ging es zurück in den Nationalpark.

Manche Tracks sollte man nicht spontan auswählen, wenn man nicht zufällig ein Zelt dabei hat.

Wir wollten in der Dämmerung noch einmal rein, um Wombats zu beobachten. Die hatten sich am Tage gut versteckt. Erst mal aber noch ein 40-Minuten-Rundgang durch moosbewachsenen Wald mit uralten Kiefern (King Billy Pines) als besonderen Bäumen.

Andrea rettet den Wald vor dem Einsturz.

Und auch bei diesem Rundgang gab es wieder unglaublich schöne Aussichten, diesmal mit Abendstimmung.

Eine Lichtung beim Mooswaldsrundgang.

Dann ging es runter zum Ronny Creek. Nachdem wir uns oben schon über ein paar Wombats gefreut hatten, die durch das Unterholz krochen, war dann hier das große Abendessen angesagt: jede Menge Wombats!

Geht auch als Plüschtier durch.

Gar nicht scheu grasen die da ruhig vor sich hin. Riesenmeerschweinchen mit zu dick geratenem Kopf!

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Tag 29 – Vom Cradle Mountain nach Tarraleah

Ein Fahrtag mit vielen Eindrücken von Tasmanien. Wir haben nicht den kürzesten Weg zu unserer nächsten Station gemacht, sondern wollten über die Westküste und dann wieder ins wilde Zentrum. Erster Halt, nach einem kurzen Stop in der beeindruckend großen Dünenlandschaft an der Küste, war Strahan. Ein Bild füge ich hier an – aber mehr der Ordnung halber. Der Cappuccino hier ging schwer in Ordnung, aber mehr hat der Ort nicht wirklich zu bieten. Man kann wohl ganz nette Bootsausflüge machen, und innerhalb der Bebauung beginnt auch schon der gemäßigte Regenwald, dessen Grün irgendwie anders ist, aber Strahan selbst ist übersichtlich und bis auf wenige Häuser unauffällig.

“Die” netten drei Häuser in Strahan.

Weiter ging es nach Queenstown. Das ist schon eine andere Nummer. Die Attraktion dort ist eine Dampfbahn, mit der man urig durch den Regenwald fahren kann. Haben wir nicht gemacht, dazu war zu wenig Zeit, aber die Bahn haben wir gesehen.

Da ist Druck auf dem Kessel!

Queenstown war eine Bergbaustadt. Hier war mal die größte Kupfermine der Welt! Es gab da einen schlauen Ingenieur namens Robert Carl Sticht, der hat die pyritische Verhüttung erfunden, die man hier bei dem Erz einsetzen konnte. Spart enorm Verhüttungskosten, hat aber leider den Nachteil, das jede Menge Giftstoffe, allen voran Schwefeldioxyd, freigesetzt werden. Das muss echt übel gewesen sein damals, gelber Nebel überall, die Pferde haben aus den Nasen geblutet, den Menschen ging es nicht viel besser, und alles andere inklusive Pflanzen gab es nach wenigen Jahren nicht mehr. War aber kommerziell ein Riesenerfolg!

Heute sieht es wieder besser aus.

Wirklich ein nettes Städtchen, auch wenn der Kasten vorne mal überholt werden muss.

Hier noch ein Bild von einem hoch gelegenen Aussichtspunkt auf das kleine Städtchen. Die Minen sind eher auf der anderen Seite, das sieht man von der Stadt aus nicht. Aber natürlich ist noch gut erkennbar, wo da überall gebuddelt wurde.

Ordentlich kurvig bergan hinter Queenstown.

Kurz hinter Queenstown sind wir dann durch große Areale gefahren, in denen die Bäume abgestorben sind. Wir haben aber nicht herausgefunden, ob das noch sichtbare Auswirkungen von damals sind.

Ganze Hänge mit toten Bäumen, dazwischen aber immer auch grüne Inseln.

Dann ging es wieder durch Nationalparks, unterbrochen durch einen kurzen Spaziergang, bis hin nach Tarraleah, unserer nächsten Station.

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Tag 30 – Lake Claire National Park

Erster Tagespunkt heute war „The Wall“. Der Bildhauer Greg Duncan hat hier eine Idee verwirklicht, die ziemlich monumental ist. Er wollte auf 100 Holzpaneelen, jede einzelne 1m breit und 3m hoch, die Geschichte Tasmaniens erzählen. Er hat dafür tatsächlich Unterstützer gefunden und die Idee umgesetzt. Nicht alle Paneele sind schon fertig, er arbeitet teilweise noch dran, aber alle stehen, zusammen als Wand 50 Paneele hin und 50 zurück. Drumherum ist ein Haus gebaut, da das Holz natürlich nicht der Witterung ausgesetzt werden kann. Der Mann versteht sein Handwerk, sehr beeindruckend wie detailliert er plastisch aus dem Holz Menschen, Tiere und auch Werkzeuge und Maschinen und ähnliches herausmodelliert hat. Allerdings gibt es keine Bilder – fotografieren verboten, wer sich darüber wegsetzt handelt „unaustralisch“. Machen wir natürlich nicht. Also selber kommen und staunen!

Danach weiter zum Lake St. Claire National Park. Dort haben wir eine leichte Wanderung entlang des Sees unternommen.

Lake St. Claire.

Der Weg entlang des Sees ist der Overland Track, den rund 5000 Leute pro Jahr von Cradle Mountain runter bis zum Lake St. Claire in etwa 5-6 Tagen gehen. Wir haben beide Enden gesehen. Am See sieht das etwa so aus:

Sehr urig, sehr grün.

Zurück nach Tarraleah. Das hat übrigens eine interessante Geschichte: Hier ist es ja bergig, und es fällt viel Regen. Also gibt es viel fließendes Wasser, und das kann man nutzen, um Strom zu erzeugen. Ab etwa 1930 hat man daher das Gebiet erschlossen und Wasserkraftwerke gebaut, die Tasmanien mit Strom versorgen. Die laufen heute noch.

Auch Wasserkraft erfordert Eingriffe in die Natur.

Man brauchte zum Errichten viele Arbeitskräfte. So entstand Tarraleah. Bis zu 1600 Leute haben hier in den 80er Jahren mal gelebt. Bis es hieß: fertig. Für den Betrieb der Kraftwerke wird fast kein Personal benötigt. Also sind die Leute weggezogen und haben zum Teil sogar ihre Häuser mitgenommen (zerlegt und abtransportiert). 2005 zählte Tarraleah noch sagenhafte 4 Einwohner. Heute ist diese Stadt eigentlich keine mehr. Jetzt ist hier nur noch eine Ferienanlage: eine Familie hat den Ort (!) gekauft und entsprechend angelegt.

So, und damit ist gut für diese Station. Abgesehen von morgen früh, da drehe ich eine Runde auf dem höchstgelegenen Golfplatz von Tasmanien, und der ist nur ein paar hundert Meter weg.

Sonnenuntergang in Tarraleah.

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Tag 31 – Von Tarraleah über den Mount Field National Park nach Kettering

Aber bevor es losging erst noch zum Golf. Die Anlage weist gewisse Ähnlichkeiten mit der in den Grampians auf. Nachdem ich mein Greenfee eingeworfen habe, freue ich mich auf den Start. Dann gibt es aber eine Überraschung: Der Driver ist für Rechtshänder, das hatte ich gesehen. Der Rest des Sets ist für Linkshänder, na super. Nachdem ich probiert habe, das putten mit links eigentlich kein Thema ist, dachte ich, wenn Du in Australien auf der linken Seite fahren kannst, wirst Du ja wohl auch linkshändisch Golf spielen können. Nach ein paar Löchern wurde es tatsächlich besser. Und wenn ich mich nicht verzählt habe, dann habe ich jetzt auch die Platzreife mit Linkshänder-Schlägern. Wer kann das schon von sich behaupten.

Der Tarraleah-Golfplatz. Mit europäischen Bäumen. Man beachte die schöne links-rechts-Mischung im Bag.

Dann aber los. Da die Fahrt nicht sehr lang ist, haben wir einen kleinen Umweg zum Mount Fields National Park gemacht. Der Spaziergang zu den Russell Falls ist umwerfend (“One of the Top 60 Tasmanian short walks” – mit Recht). Man geht durch eine derart dichte Baumfarnlandschaft, dass man schon gar nicht mehr glauben kann, dass das natürlich ist. Das wirkt schon eher wie in Fantasy-Geschichten wie Avatar.

Das ist wirklich echt, kein angelegter Garten!

Der Wasserfall ist ebenfalls einer der sehr schönen Sorte. Ich bin sonst kein Wasserfall-Fan, wir haben unverzeihlicherweise sogar die McKenzie-Falls in den Grampians ausgelassen, aber dieser ist malerisch. Relativ breit über verschiedene Terassen kommt das Wasser herunter.

Die Russell-Falls.

Danach der Rest nach Kettering mit einer ersten Hobart-Durchfahrt. Komplett ungewohnt – andere Autos, Bebauung, Bewirtschaftung. Bisher haben wir Tasmanien fast komplett als Naturpark kennengelernt. Nur wilde Natur, der nächste „Supermarkt“ ist üblicherweise ein Tante-Emma-Laden und 60km weit weg. Und wenn die Tanknadel unter 50% fällt, dann ist das langsam ein Alarmsignal. Das ist eine Umstellung!

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Tag 32 – Bruny Island

Rauf auf die Insel vor der Insel – Bruny Island. Von Kettering geht die Fähre, die uns innerhalb einer guten Viertelstunde nach Bruny Island übersetzt. Bruny Island ist bemerkenswert groß, etwa 50km von Nord nach Süd. Besonders an der Topologie ist die Trennung in Nord- und Südteil. Die Verbindung, “the neck” genannt, ist schon sehr schmal und lang. Es gibt auch den passenden Aussichtspunkt.

Das ist mal eine coole Überfahrt!

Auf dem Südteil ging es dann in die Adventure Bay, im Bild oben links. Der Zipfel gehört zum South Bruny National Park, und dort kann man, wie sollte es anders sein, eine Wanderung machen. Die geht erst an der Küste entlang und dann recht steil hoch zum 272m hohen Cape Fluted.

Der Anblick des Capes von unterwegs. Da hinten oben sind wir rauf.

Unterwegs bieten sich phantasische Ausblicke über die Steilküste. Und das ganze lädt zu waghalsigen Aktionen ein.

Todesmutig nur für ein Bild!

Die Wanderung gehört auch in die Aufzählung “60 Great Short Walks” in Tasmanien. War anstrengender als wir dachten, aber die 272m hatten wir schlicht überlesen.

Unglaublich weiter Ausblick von oben.

Die Steilküste kommt in den Bildern nicht so richtig rüber, aber zumindest “The Neck” kann man hier im Hintergrund gut erkennen. Unterwegs haben wir tatsächlich die sehr seltenen und gefährdeten Swift Parrots, die schnellsten Papageien der Welt, gesehen. Bis zu 100km/h können sie fliegen.

Wal in der Welt.

Die Skulptur oben weist auf die Vergangenheit der Adventure Bay hin. Das war einmal Station für eine Reihe von Walfängern, so etwa von 1800 bis 1830. Den Southern Right Whale haben sie innerhalb dieser Zeit fast ausgerottet. Natürlich lohnte sich der Walfang dann nicht mehr, und alle sind wieder abgezogen. Irgendwie immer wieder dieselbe Geschichte, Tasmanien wurde ohne Rücksicht auf Verluste ausgebeutet, bis die Ressourcen erschöpft waren. Schutz durfte niemand erwarten, natürlich auch nicht die Aborigines, denen auch hier übelst mitgespielt wurde.

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Tag 33 – MONA

Kultur, Kultur! Den heutigen Tag hatten wir fest für das MONA (Museum of Old and New Art) verplant. Das MONA ist das größte privat finanzierte Museum Australiens und absolut bemerkenswert. Es ist zum größten Teil unterirdisch auf der Halbinsel Berriedale bei Hobart angelegt. Beherbergen tut es vorwiegend zeitgenössische Kunst, auch wenn es “Old” im Namen trägt, liegt der Fokus auf aktueller Kunst.

Ausblick vom MONA Richtung Mount Wellington. Im Vordergrund ein Teil des Gebäudes.

Aktuelle Kunst heißt nicht nur Malerei und Skulpturen, sondern viele Installationen. Zum guten Teil werden auch moderne Technologien wie augmented Reality und computergesteuerte Mechanismen verwendet. Die aktuelle Eingangsausstellung, “Mine” von Simon Denny, hat uns allerdings fast zum Verlassen des Museums gebracht. Das war unzugänglich und auch abschreckend, wobei wir am Anfang aber auch noch mit der Art und Weise der Organisation des Museums zu kämpfen hatten. Man bekommt kleine, handygroße Computer, die erkennen, wo man sich befindet und dann bei richtiger Bedienung Informationen zu den ausgestellten Stücken geben. Die Bedienung wird allerdings nicht erläutert und ist auch nicht ganz intuitiv.

Ein Wasserfall, der schreiben kann! Die Tropfen werden so erzeugt und beleuchtet, dass beliebige Wörter kurz auftauchen und herabfallen.

Nach der Eingangsausstellung wurde es dann aber doch noch ein Erlebnis. Das Gebäude sowieso!

Das MONA von innen. Viel Sandstein.

Der Tattoo-Mann oben im Vordergrund ist Tim Steiner. Er sitzt regungslos an dieser Stelle 6 Monate im Jahr für das MONA. Außerdem hat er sein Rückentattoo verkauft. Nach seinem Tod wird das entfernt und seinem Besitzer übergeben.

Wir selbst in einem Labyrinth aus Zahlen

Und es gibt noch viel mehr schräge und verblüffende Sachen. Hier hat man zum Beispiel die menschliche Verdauung nachgebaut.

Der Verdauungsapparat.

Im Hintergund ist der Mund, da kommt Essen rein. Dann wandert das durch die fünf Stationen und wird verdaut. Im Vordergrund kommt dann das zum Vorschein, was die englischsprachigen Leute so verniedlichend “poo” nennen. Funktioniert tadellos!

Das ist natürlich nur ein ganz kleiner Einblick. Wir haben fast sechs Stunden im MONA verbracht.

Und der hier muss einfach noch sein: Die Tasmanen sind bezüglich ihres Weinanbaus sehr empfindlich und können auch schon mal derbe werden, wenn sie befürchten, dass da was passieren könnte:

Ja nicht in die Nähe der Reben kommen.

Am Ende des Tages hat es noch gereicht, um auf den Mount Wellington zu fahren. Uncool, man kann mit dem Pkw ganz hoch. Aber soooo bequem!

Hobart aus 1,7km Höhe.

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Tag 34 – Hobart

Eine kurze Anfahrt von Kettering nach Hobart, und dann konnten wir schon am Vormittag mit dem Besuch in Hobart starten. Hobart ist ziemlich britisch/schottisch angehaucht, das merkt man doch sehr. Liegt halt an der Geschichte, ziemlich viele Schotten (auch Frauen) wurden nach Straftaten einfach hierher verschickt. Und natürlich begegnet einem dann auch gleich eine Backpiper-Truppe.

Ordnungsgemäß mit Kilt – aber mit Frauen? Das ist vielleicht nicht entsprechend der Tradition, aber nicht diskriminierend. Und das ist hier definitiv wichtiger.

Und bloß nicht “Dudelsäcke” sagen! Bloody Germans, es heißt Backpiper, sonst gibt es Ärger!!! Die Truppe ist übrigens die zweitälteste Backpiper-Gruppe in Tasmanien, aber bei weitem die Bestaussehende.
Dicht dabei der Kunsthandwerkermarkt, der Samstags in Hobart stattfindet. Deshalb hatten wir uns auch rangehalten, um da schauen zu können. Ziemlich groß, nett und gut besucht.

Kunsthandwerkermarkt in schöner Kulisse.

In Hobart finden sich noch viele Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, und zwar in sehr gutem Zustand. Da scheint manchmal die Zeit stehen geblieben zu sein.

Nicht getürkt, aber den richtigen Moment ohne Autos abgepasst.

Hobart hat es uns ziemlich angetan. Zwar nicht die Innenstadt mit dem Einkaufsbereich, aber der Bereich Salamanca und die Piers sind herrlich zum Bummeln. Und die Stadt ist innerhalb kurzer Zeit überschaubar. Etwas über 200.000 Einwohner sind ja auch nicht abschreckend.

Relaxed in Hobart mit Hausberg.

Und wieder fragt man sich, ob man nicht doch woanders ist…

Hobart? Oder doch Hogwarts?

Zum Schluss noch etwas aus der Reihe “nutzlose Fakten aus Hobart”: In Hobart war Anfang des 20. Jahrhunderts mal die größte Marmeladenfabrik der Welt (jedenfalls außerhalb Englands). Mehrere hundert Tonnen Zucker und Früchte hat man hier mit 1100 Arbeitern wöchentlich verarbeitet. Von Outsourcing hatten sie damals aber noch nichts gehört, alles wurde in der Fabrik selbst gemacht: die Konservendosen, die meisten benötigten Maschinen, und sogar die Schiffe, die die Früchte von überall aus Tasmanien herbrachten, gehörten zu der Fabrik. Konzentration aufs Kerngeschäft sieht anders aus.

Die alte Fabrik.

Heute ist in einem Teil der ehemaligen Fabrik die Universität mit der Kunstabteilung.

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Tag 35 – Great Eastern Drive und Freycinet National Park

Nachdem wir gestern den Tag komplett in Hobart verbracht hatten, wollten wir heute zum tasmanischen Abschluss noch einmal etwas von der Insel sehen. Über den Great Eastern Drive entlang der Ostküste zum Freycinet Nationalpark war der Plan, das sind rund 200km eine Tour. Und das hat dann auch geklappt, so etwa 2 1/2 Stunden braucht man für eine Richtung. Da der Weg das Ziel ist (der Great Eastern Drive hat schon einige sehr schöne Abschnitte) ist das auch nicht langweilig.
Im Freycinet Nationalpark ist die Wineglass Bay eine der größten Sehenswürdigkeiten. Man muss sie aber erwandern.

Blick vom Aussichtspunkt der Wanderung

Vom Parkplatz geht es etwa eine halbe Stunde bergauf, bis man den Aussichtspunkt erreicht. Wir hatten Zeit genug, um auch den Abstieg zur Bay auf der anderen Seite zu machen.

Viel Rot in der Bay.

Unten angekommen sind neben dem Strand selbst auch die Felsen sehenswert, die teils kräftig rot gefärbt sind. Ursache dürften, wie in der Bay of Fires auch, spezielle Flechten sein. Die Bay of Fires haben wir übrigens leider verpasst, die lag zu weit ab vom Schuss für unsere Unterkünfte.

Ausblick auf erodierte und rundgeschliffene Felsen.

Ein sehr schöner Abschluss für Tasmanien – morgen geht es nach Sydney.
Tasmanien hat uns sehr beeindruckt. Die riesigen Gebiete völliger Wildnis und die sehr dünne Besiedelung sind ein Erlebnis. Und wir hatten wohl Glück mit dem Wetter. “Summer in Tasmania? There is no summer in Tasmania!” sagte uns der Taxifahrer auf dem Weg zum Flughafen in Melbourne. Das gab Anlass zur Sorge, insbesondere, da er gebürtiger Londoner war. Wir hatten nicht einen verregneten Tag und Temperaturen von mittelmäßig bis warm.
Tschüss, Tassie!

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Tag 36 – Von Hobart nach Sydney

Vom schnuckeligen kleinen Flughafen in Hobart wieder ins Extreme der Metropolen – Sydney. Wir konnten, da wir schon vor drei im Hotel waren, ersten Kontakt aufnehmen. Unser Hotel liegt am Rand von Chinatown, was erstens heißt, dass man blendend Witze über das Corona-Virus machen kann, und zweitens, dass das Zentrum von Sydney fußläufig erreichbar ist. Da sind wir also losgestratzt und haben ein paar Sachen abgegrast, die auf dem Weg lagen: Hyde-Park, die alten Gebäude in der Macquarie Street, ein bisschen botanischer Garten und dann natürlich die Oper und der Blick auf die Harbour Bridge.

Wenn die Kirche halt nicht weg will… Spannend die Frage nach der Verteilung der Grundstücksrechte.

Was soll man sagen. Irgendwie machte Sydney ein bisschen einen verlodderten Eindruck auf uns. Alles nicht mehr ganz so schick, sondern ein wenig angegammelt. Wie in Melbourne aber auch hier der Kontrast zwischen den alten Gebäuden des 19. Jahrhunderts und den modernen Hochhäusern.

Die öffentliche Bibliothek links im Vordergrund.

Auch die Sydney Opera ist nicht mehr ganz frisch. Immerhin stammt sie aus 1966, und der Beton ist nicht mehr nagelneu. Gewundert hat uns aber auch, dass sie gar nicht weiß ist. Das ist aber nicht der Gammel, sondern tatsächlich ist der Farbton eher Elfenbein. Das fällt auf vielen Fotos gegen blauen Himmel anscheinend nicht auf.

Die Sydney Opera mit der Harbour Bridge im Hintergrund. Der schönere Anblick ist allerdings vom Wasser aus – das kommt morgen.

Heute war es zwar warm und trocken, aber bedeckt. Das mag auch ein Grund für unseren ersten Eindruck sein. Morgen soll es sonnig werden, da sieht es wahrscheinlich schon anders aus.
Im Hafen war noch die Queen Elizabeth zu Besuch und hat den Stadtteil “The Rocks” komplett verdeckt. Da hat mal eben eine Stadt angedockt!

Sydneys Zentrum mit der Queen Elizabeth.

Zum Abschluss des ersten Tages lassen wir die alte Konkurrenz zwischen Melbourne und Sydney mal wieder aufleben. Für uns ein klares 1:0 für Melbourne in der ersten Kontaktaufnahme. Das kann morgen aber schon ganz anders aussehen.

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Tag 37 – Sydney, Manly Beach

Raus aus dem Stadtzentrum – 30°C und Sonne rufen nach Strand und baden. Und das geht gut in Sydney und wurde uns auch von unserem Freund Christoph empfohlen. Mit der Fähre (öffentlicher Nahverkehr!) geht es vom Circular Quay rüber zum Manly Beach.

Blick von der Fähre zurück auf das Zentrum

Die „Festung“ im Vordergrund war übrigens die Verwahrstation für die ganz schlimmen Finger, die damals hierher abgeschoben wurden. Manly Beach ist nach einer halben Stunde erreicht. Ein schöner Strand mit guten Wellen für die Surfer, fürs Baden ist ein kleiner Teil reserviert. Wir haben uns eine ordentliche Portion Sonne abgeholt.

Der Strand von Manly.

Der Angler ist nicht aus Photoshop, sondern der war wirklich da. Es hat sich uns nicht erschlossen, wie man auf die Idee kommen kann, an einem Badestrand zu angeln, aber er schien das für das Selbstverständlichste von der Welt zu halten und hat eine ausgesprochene Ausdauer an den Tag gelegt.
Nach dem Baden haben wir uns auf einen Spaziergang gemacht. Der führt zum nächsten Strand, dem Shelly Beach. Unterwegs tauchen Wasserdrachen auf (Eastern Water Dragon).

Auch ein Einwohner von Sydney

Shelly Beach liegt etwas geschützter und hat am Rand Felsen. Also noch mal rein in die Badeklamotten und schnorcheln. Hat sich gelohnt, sicher mehr als 10 Fischarten haben wir jeweils gesehen. Der Spazierweg geht noch weiter, rein in den Sydney Harbour National Park. So nah an der Großstadt mitten in der Natur!
Die Fähren fahren lange, wir haben noch einen netten Pub mit gutem Essen, guter Musik und exzellentem Bier gefunden. Zum Teil selbstgebraut, Andrea hatte Dingo Pup.

Man beachte die Bierbeschreibungen hinter Andrea!

Die Fähre zurück bot dann noch schöne Ausblicke auf das nächtliche Sydney.

Wie ist das im Vergleich zu Melbourne?

Tja, in Melbourne gibt es eine so einfache Möglichkeit an den Strand nicht, oder wir haben sie schlicht nicht mitbekommen. Aufgrund des Pubs am Ende vergebe ich hier 1,5 von einem möglichen Punkt an Sydney. Gesamtstand nach zwei Tagen: Melbourne: 1, Sydney 1,5.

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Tag 38 – Sydney

Fahradfahren war angesagt. Wir hatten eine Tour mit Bonza Bikes, die uns quer durch das Zentrum von Sydney führte. Sehr, sehr nett ist es, gemütlich in der Gruppe mit Erklärbärin zu radeln und sich dabei schöne Ecken zeigen zu lassen und Hintergrundgeschichten zu hören zu bekommen.

Blick von der Harbour Bridge.

Die Runde führte uns bis zur Mitte der Harbour Bridge, dann durch die Barangaroo Reserve (hat den Namen von einer Aborigine, die als erste Englisch lernte und als Übersetzerin tätig war) und weiter nach Darling Harbour.

Perspektive von Barangaroo.
Blick vom Darling Harbour mit dem “ich werd mal ein Casino-Turm” hinten mittig. Schwer im Bau.

Weiter ging es durch Chinatown, den Hyde Park und am Rande des botanischen Gartens entlang.

Ja, wir waren wirklich da! Wenn auch durch Helme und Wind ziemlich derangiert.

Später sind wir auf eigene Faust nochmal nach Darling Harbour und haben den chinesischen Garten dort nahebei besucht.

Eine Oase der Ruhe inmitten der Großstadt.

Und nun zur Wertung: Sydney ist sehr abwechslungsreich. Und wenn wir den Café Culture Walk in Melbourne mit der Bonza Bike Tour in Sydney vergleichen, dann geht auch dieser Punkt an Sydney. Die Café-Tour war nicht schlecht, aber die Fahrradtour durch Sydney hat uns einfach einen ganz tollen halben Tag beschert. Nach drei Tagen daher: Melbourne 1, Sydney 2,5 Punkte.

Veröffentlicht am von Castronom

Tag 39 – Sydney

Einen relaxten letzten Tag haben wir uns vorgenommen. Mit viel Fähre fahren. Zunächst aber einmal nett frühstücken.
Das Viertel “The Rocks” haben wir liebgewonnen. Es erinnert ein bisschen an den Bremer Schnoor (der natürlich viel schöner ist), da es kleine Gassen gibt. Das Viertel ist überschaubar und sehr nahe am Circular Quay, an dem die Fähren abgehen. Wir waren beim Bakers Oven Cafe.

Unscheinbar, aber gemütlich.

Es ist gar nicht so einfach, eine wirklich nette, ruhige Ecke zu finden, an der man gut frühstücken kann. Das Bakers Oven Cafe ist aber eine, mitten im Zentrum und doch gemütlich. Das hier ist ja eigentlich ein Reisebericht und kein Reiseführer – aber wenn doch mal jemand nach Sydney kommt: unbedingt hier auf der Terasse frühstücken, und schon kann an dem Tag gar nichts mehr schiefgehen.
Danach ging es auf die Fähre nach Belmain. Fähre fahren in Sydney ist großartig und einfach. Die gehören zum öffentlichen Nahverkehr und man “tapped” einfach mit der Kreditkarte auf die kontaktlosen Zahlstationen und fertig. Gelandet sind wir dann auf Cockatoo Island, soviel zum Thema “kann nichts mehr schiefgehen”. Da unser Tag aber nicht vollgestopft war, haben wir uns diese größte Insel im Sydneyer Hafenbereich angesehen. Sie besteht eigentlich nur aus alten Schiffsindustriegebäuden, ist aber trotzdem eine Attraktion mit teuren Übernachtungsmöglicheiten. Danach ging es dann aber nach Belmain.

Die Harbour Bridge mit der Opera im Hintergrund.

Zunächst aber noch eine Geschichte zur Harbour Bridge, die wir hier passierten (Vorsicht, aus zweiter Hand, keine geprüften Fakten!): Der Architekt hatte ursprünglich eine reine Stahlkonstruktion vorgesehen. Die Regierung war aber der Ansicht, dass das nicht halten würde, und bestand darauf, dass an den Enden zwei ordentliche Steintürme hinmüssten. Fachleute am Werk eben. Ende der Geschichte: die Steintürme kamen hin, statisch sind sie völlig belanglos. Sieht aber netter aus so.

Vor Cockatoo Island hatten sich Rennsegler für die Sail GP versammelt, um schon mal zu üben. Die Rennen sind Ende Februar. Die Yachten sind irre schnell und heben sich komplett aus dem Wasser, nur von kleinen Tragflächen gehalten.

Die Franzosen bei der Arbeit.

Dann ging es rüber nach Belmain.

Der Blick auf Sydney von Belmain aus.

Belmain hat einen netten Park, in dem sich Allfarbloris aufhalten.

So unglaublich süß!

Und eine ganz nette Hauptstraße, an der man flanieren und dann zu einem nachmittäglichen “Twisted Margharita” einkehren kann. Ist ja der letzte Urlaubstag.

Zurück im Zentrum mussten wir dann noch einen Blick in das “QVB”, das Queen Victoria Building, werfen. Sehr pompös, inzwischen weitgehed mit Modeläden gefüllt. Nicht die billigsten, was man daran erkennt, das keine Preise mehr ausgeschildert werden.

Das QVB von innen.

Dann sind wir mal nach unten. Die Läden wurden billiger. Und dann sind wir noch tiefer ins Unter-Untergeschoss. Da war normalo angesagt. Dort sind wir ein wenig rumspaziert, und als wir wieder hochkamen, waren wir praktisch am Westfield Tower. Die haben Sydney unterirdisch nochmal angelegt! Da kann man tagelang rumlaufen, völlig die Orientierung verlieren und nie Tageslicht sehen!

Die Tageswertung fehlt noch: auch dieser Tag geht an Sydney. Die Vielfalt mit den kurzen Wegen über Wasser kann Melbourne einfach nicht bieten. Endstand: Melbourne 1, Sydney 3,5. Was besseres Wetter so alles ausmacht! Die Oper ist zwar immer noch nicht weiß, aber die kleinen Macken fallen einfach nicht mehr so auf, wenn die Sonne scheint. Natürlich kennen wir beide Städte nach ein paar Tagen nicht wirklich und die Meinung basiert auf sehr begrenzter Erfahrung und ist subjektiv. Unser Resumee ist aber: Melbourne war schön, nach Sydney würden wir gerne zurückkommen.

Damit sind wir auch am Ende des Blogs angekommen. Tag 40 wird die Rückreise, und das muss man hier nicht mehr ausführen. Zeit, um ein paar Dankeschöns loszuwerden:
Danke an alle, die uns in diesem Blog auf unserer wundervollen Reise begleitet haben (es waren wohl doch einige).
Ein Danke geht auch an unsere Chefs und Arbeitgeber, die uns 6 Wochen Urlaub am Stück zugestanden haben.
Danke an Thilo für das Hüten des Hauses, und an Nina für die vielen Kommentare! Bestimmt werdet ihr in eurem Leben auch noch hierherkommen!
Und ein dickes Danke auch an TravelEssence für die Organisation und Umorganisation dieser Reise. Wir fühlten uns immer sicher aufgehoben!

Fazit: Wir kommen wieder – aber es wird ein paar Jahre dauern.

Diesen Blog werde ich als Reisetagebuch in pdf-Format umwandeln und ihn dann auch gerne auf Anfrage zusenden, wer auch immer Interesse daran haben mag.

Veröffentlicht am von Castronom

Zwei Wochen später

Tja, der Alltag hat uns wieder. Wie versprochen ist nun ein PDF erhältlich, das im wesentlichen diesen Blog beinhaltet, chronologisch aber richtig herum sortiert ist. Zusätzlich enthält es eine Übersicht über unsere Route, die ich hier aber auch einstelle. Wer an dem Reisebericht Interesse hat, meldet sich bitte einfach bei mir.

Die Route durch South Australia und Victoria
Tasmanien-Tour

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