Tag 13 – Grampians

Heute habe ich Geburtstag, und es ist Sommer. Das will ich immer haben!!!

Auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Herren sind wir zum Golfen gefahren. War aber auch einfach zu verlockend: der Platz ist nicht weit weg, und in der Unterkunft gibt es Leihschläger als Bestandteil der Miete. Der Platz wird von Freiwilligen betreut und hat den Charme von Crossgolf. Man packt das Greenfee in einen Kasten und schreibt sich selbst eine Quittung.

Das exklusive Clubhaus

Die Runde war aber sehr nett. Man teilt den Platz mit Känguruhs, Emus und Ibissen und noch mehr Getier. Es waren sogar ein paar andere Golfer da, aber man hatte seine Ruhe und war nicht gehetzt.

Die Emus leben gefährlich.

Später haben wir in Kultur gemacht und uns über die Aboriginals oder besser Koories informiert.

Brambuk (“Kakadu”), das Aboriginal-Kulturhaus in Halls Gap.

Das Haus ist einem fliegenden Kakadu nachempfunden. Das Dach sind die ausgebreiteten Schwingen. Sehr nett und informativ.

Bin ich nicht schön?

Der hier ist anscheinend das selbsternannte Maskottchen von Halls Gap. Stolziert majestätisch mitten im Zentrum rum und lässt sich den lieben langen Tag bewundern.

Lecker Eiskaffee und Muffins!

Pause muss auch mal sein. Halls Gap ist am Wochenende zwar sehr touristisch, aber trotzdem gemütlich.

Tag 12 – Grampians

Morgens nach Halls Gap, dem zentralen Ort in den Grampians. Von dort geht eine Wanderung zum Pinnacle, einem schönen Ausblick über das Mittelgebirge. Die sollte es heute sein.

Begrüßung in Halls Gap

Die Wanderung beginnt direkt in Halls Gap – mit dem Hinweis: “for fit and energetic walkers”. Sind wir natürlich. So gewaltig ist die Tour auch nicht, knapp 10km bei 400m Höhenunterschied.
Unterwegs gibt es einige tolle Dinge. “Venus Bath”, das sind natürliche Becken in dem kleinen Fluss, an dem wir entlanglaufen und die zum Baden einladen (wenn es denn richtig warm wäre). Und einen Wasserfall, der tatsächlich genügend Wasser führt, um eine Trinkflasche in endlicher Zeit wieder mit Wasser befüllen zu können.

Kippelige Felsen, die der Erosion irgendwie noch trotzen.

Und einen eigenen Grand Canyon haben sie auch!

Der Grand Canyon im Aufstieg zum Pinnacle.

Von der Größe her ist er zwar eine Lachnummer gegen den echten, aber er ist aufgrund der Enge und der steilen Wände schon beeindruckend.

Der Blick vom Pinnacle.

Belohnt wird man oben mit einem grandiosen Ausblick über die Umgebung.

Wie immer kurz vor dem Abgrund.

Oben gab es doch etwas Wind, und es wurde bei bedecktem Himmel kalt. Schnell wieder runter.

Heute haben wir auch Nachricht zu unserer Umbuchung bekommen. Nach Melbourne geht es für zehn Tage nach Tasmanien, dann über Sydney wieder zurück nach Hause. Aber das ist noch eine Weile hin.

Tag 11 – Vom Lake Albert in die Grampians

Wir haben South Australia verlassen und sind jetzt in Victoria unterwegs. Der Grampians-Nationalpark ist ein Mittelgebirge etwas landeinwärts. Es ist nicht ganz so trocken hier, und in den Höhen auch kühler (wobei wir heute eh einen kühlen Tag erwischt haben). Ein paar Aussichten von unterwegs:

Man kommt aus dem ziemlich flachen Land in dieses auffällige bergige Terrain mit Höhen bis zu gut 1100m. Die Fahrt zu unserer Unterkunft war dann auch ziemlich “scenic”.
Der Hammer ist aber die Unterkunft selbst.

Einmal nach links mit Sofa und Bett.
Und einmal nach rechts mit Küche und im Hintergrund Whirlpool!

Das ist mitten in der Wildnis ein Haus für uns. Von der Terasse hat man einen herrlichen Ausblick und bekommt Besuch.

Garten inklusive Wildlife.

Hier werden wir die nächsten drei Nächte verbringen!

Tag 10 – Coorong National Park

Dicht am Lake Albert liegt der Coorong National Park. Das ist ein über hundert Kilometer langer Küstenstreifen, der aus vorgelagerten Dünen und dahinter liegenden Salzwasserseen besteht. Im Grunde ist es ein sehr langer See – man kommt über fast die ganze Strecke nicht hinüber zu den Dünen, nur am Anfang und am Ende.

Blick auf den Salzwassersee.

Unterwegs entlang des Sees gibt es verschiedene Halte- und Aussichtspunkte. Natürlich gibt es wieder viele Vögel hier.

Der Singing Honeyeater. Hier gibt er auch gerade ein Ständchen.

Dann lief uns noch etwas besonderes über den Weg.

Eine Tannenzapfenechse.

Man beachte den Stummelschwanz und die weit hinten liegenden Beine. Echt ein ungewöhnliches Ding.
Weiter gen Süden gibt es im Sommer dann doch noch eine Möglichkeit an den Ozean zu kommen. Hier trocknet der See nämlich regelmäßig aus. Schlaue Leute setzen sich dann in ein allradgetriebenes Fahrzeug und zuckeln da rüber. Andrea und Carsten gehen natürlich zu Fuß.

Andrea auf dem Seegrund.

Von der Tea Tree Passage bis zum Ozean sind es etwa 5 Kilometer. Eine Strecke. Erst ein bisschen bis zum See, dann etwa zwei Kilometer über den Seegrund bis zu den Dünen, und am Ende stapft man noch mal eine Weile durch den Mullersand. Lohnt sich aber.

Der südliche Ozean mal wieder.

50km Strand nach rechts, 50km Strand nach links. Und kein Mensch außer uns.

Das Wasser verdunstet, das Salz bleibt da.

Auf dem Rückweg noch einmal ein Halt an einem fast trocken gefallenen kleineren See, der anscheinend sehr salzhaltig ist. Beeindruckende Kruste. Reicht für viele Frühstückseier.

Tag 9 – Vom Barossa Valley zum Lake Albert

Bevor wir das Barossa-Tal verlassen haben, mussten wir natürlich noch bei einem Weingut vorbeischauen. Dicht bei unserer Unterkunft liegt Chateau Tununda. Für eine Weinprobe war es einfach zu früh, aber ein paar Flaschen haben wir für unterwegs eingepackt.

Chateau Tununda – Weinanbau ist hier definitiv kein Zuschussgeschäft

Dann ging es die verhältnismäßig kurze Strecke von knapp 170 km zum Lake Albert. Wir waren schon gegen 1 Uhr da, die Unterkunft aber schon bezugsfertig. Hier ist ein echtes Vogelparadies!

Der australische Pelikan
Ein weißer Ibis

Außerdem jede Menge weiße Kakadus, die gerade über uns in Schwärmen ein Höllenspektakel veranstalten!

Zeit für Entspannung war auch noch. Zur Unterkunft gehören auch zwei Kajaks. Die riefen nach Benutzung.

Dümpeln in der Sonne auf dem Lake Albert.

Gegrillt haben wir auch noch. War da nicht irgendwas mit Januar?

Der Abschluss eines harten Tages.

Nebenher – Astrofotos

Ich kriege die Bilder hier unterwegs nicht vernünftig addiert und bearbeitet. Aber um mal zu zeigen, was für ein toller Himmel das in den Flinders Ranges war, hier ein paar Einzelaufnahmen – 80mm Brennweite, 60s bei 1600ASA (Große Magellansche Wolke) bzw. 30s Belichtung bei 800ASA bei Blende 1,8.

Die große Magellansche Wolke war mit bloßem Auge mit Struktur gut erkennbar.
Das Kreuz des Südens ist etwas unterhalb der Bildmitte. Es liegt nach links unten geneigt. Rechts ist der Kohlensack erkennbar. Auch der war unproblematisch mit freiem Auge erkennbar.
Das Eta Carina Gebiet. Mit bloßem Auge der hellste Teil der Milchstraße, leuchtend hell. Der Eta Carina Nebel kommt allerdings nur auf der Aufnahme raus.

Ich habe natürlich Bilderserien aufgenommen. Das Stacking muss ich aber später machen. Mein größtes Problem ist, die kleine Montierung vernünftig auf den Südpol auszurichten. Was haben wir doch für ein Glück im Norden mit unserem Polarstern!

Tag 8 – von den Flinders Ranges zum Barossa Valley

Die knapp 400 km lange Fahrt gen Süden, fast zurück nach Adelaide, war relativ unspektakulär. Deshalb gab es keine Zwischenstopps und wir kamen recht früh im Barossa Valley an. Das ist eines der bekanntesten und wohl auch besten Weinanbaugebiete in Australien.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird hier Wein angebaut.

Wir sind nahe bei Tanunda. Landschaftlich schöner scheinen uns aber die deutschen Anbaugebiete bei Mosel und Rhein. Statt uns in eine Weinprobe zu stürzen haben wir uns in ein Naturschutzgebiet, den Kaiserstuhl (!) Conservation Park, begeben.

Der Kaiserstuhl. Hatten wir anders in Erinnerung.

Gute Idee, denn der Stringybark Trail war wirklich schön. Er zeigt die Natur hier, wie sie vor der Besiedlung natürlicherweise war.

Absolut coole Bäume.

In dem Park wird nicht viel gemacht, sondern die Natur ist sich selbst überlassen. Außer dass der Trail gepflegt wird.

Der Trail war teilweise echt verwunschen.

In der Unterkunft fanden wir ein Megabrot vor 🙂

Fettes Teil! Das wird morgen früh zerlegt.

Tag 7 – Flinders Ranges

Heute haben wir uns die Sache mal von oben angesehen

Da waren wir drin!

Hoch hinaus ging es mit der kleinen Maschine. Hinten sitzt man wie im Sofa!

Der Wilpena Pound

Der Flug führte insbesondere über den Wilpena Pound. Das ist eine sehr alte Hügelformation (bis gut über 1000m hoch), die fast rund einen Innenteil absperrt. Zugang gibt es an einer Stelle relativ flach – da sind wir später zu Fuß rein.

Unsere Unterbringung aus der Luft gesehen.

Nach dem Rundflug ging es dann zur Wanderung. Der Wilpena Pound wurde schon früh besiedelt, so 1840 herum. Erst kamen die Siedler mit Unmegen von Schafen, die alles kahlgefressen haben und danach vor Hunger tot umfielen, danach versuchte man sich in der Landwirtschaft. Richtig durchgehalten hat eine Familie, aber nach einer Dürreperiode von mehreren Jahren und einer folgenden Sintflut mit Wegspülen der mühsam errichteten Straße war dann Schluss. Da am Zugang aber relatv viel Wasser vorhanden ist und es daher dort recht grün bleibt, ist eine Wanderung ins Innere des Wilpena Pound eine nette Sache.

Ein Australian Ringneck – sehr zutraulich.

Unterwegs begegnen einem natürlich wieder viele Tiere. Känguruhs und Emus en masse, und oben der kleine Papagei.

Wasserstelle im Zugang zum Wilpena Pound.
Cooler Baum im Inneren.

Tag 6 – Flinders Ranges

Nachdem wir doch nicht verhindern konnten, dass der gestrige Tag zu Ende ging, haben wir das Beste aus dem heutigen gemacht. Schon vorgebucht war für heute eine 4WD-Tour über steinige Pisten durch die Flinders Ranges. Sie wurde dann ganz privat, da wir die einzigen Gäste waren. Garret, unser Fahrer, holte uns um halb neun ab.

Schon unterwegs

Und dann bekamen wir viel zu sehen und zu hören.

Ein Grasbaum

Der Baum auf dem Bild ist recht ungewöhnlich. Diese Grasbäume wachsen sehr, sehr langsam. Der oben ist mehrere hundert Jahre alt und einer der wenigen übrig gebliebenen. Die ließen sich nämlich von den Siedlern gut gebrauchen und wurden fast alle niedergemacht. Deshalb gibt es mittlerweile fast nur kleine Exemplare.

Ein Gould-Waran im vorbeigehen.

Die Tour führte kreuz und quer durch die Ranges, mit etlichen Schluchten, in denen wir alle 4 der hier lebenden Känguruharten sehen konnten: das yellow-footet rock Wallaby, das Wallaroo, das westliche Riesenkänguruh und das rote Riesenkänguruh.

Das Wallaby – schicker Schwanz. Es leckt hier Wassertropfen, die aus dem Fels austreten.

Die Geologie der Gegend war ebenso Thema wie auch der Kupferabbau. Da gibt es noch den Überrest eines Minenstädtchens namens Blinman.

Blick von unterwegs aus dem Auto.

Emus sind auch viele unterwegs. Hier noch eine Familie mit vier Kleinen. Mama hat sich aus dem Bild geschlichen. Eine der wenigen Stellen, an denen noch Wasser zu finden ist. Ansonsten ist hier nach drei trockenen Jahren fast nichts mehr zu finden.

Durstiger Nachwuchs.

Weniger nett: auch viele wilde Ziegen laufen hier herum. Als das mit der Ziegenmilch nicht mehr so einträglich war, hat man sie halt laufen lassen, und es gefällt ihnen recht gut. Also müssen jetzt ab und zu die Jäger ran und wieder dezimieren. Sonst bleibt vom Futter nichts mehr für die Känguruhs übrig.

Tag 5 – Von Adelaide zu den Flinders Ranges

Eine schöne Fahrt war das heute von Adelaide aus. Zwischenstopp in Port Germain. Da ist zwar der Hund begraben, aber wir konnten einen Blick auf den südlichen Ozean werfen und den ehemals längsten Steg der Südhalbkugel (1,7km) bewundern.

Neverending Steg.

Unterwegs waren Emus und Känguruhs von der Straße aus zu sehen. Es wurde australisch hinterländisch – trocken, hügelig, rötlich und viel, viel Gegend. Die Ankunft in der Rawnsley Park Station am Nachmittag nach rund 450km. Und was für eine Unterkunft: ein Traum!

Die Eco-Villa mit Ausblick.
Absolut großartig auch innen.

Wir arbeiten daran, dass dieser Tag nicht endet. Besser kann das Leben nicht sein! Momentan mache ich nebenher noch Astro-Aufnahmen unter grandiosem Himmel. Die große Magellansche Wolke ist im Kasten, jetzt noch eine Übersichtsaufnahme der südlichen Milchstraße.