Tag 15 – Port Fairy und Umgebung

Na ja, doch alles eine Frage des Blickwinkels. Port Fairy hat auch ein paar nette Ecken, wenn man genau hinschaut. Der Blick über den Moyne River mit unserer Unterkunft rechts ist denn mal nicht sooo verkehrt.

Hinten geht es ins Meer.

Wir sind denn aber los Richtung Portland zum Lake Yambuk. Nur etwa 15km. An dem See kann man nett entlangwandern, Vögel beobachten und dann auch rüber an den Ozean. Wieder tolle Aussichten auf den Strand.

Da unten sind wir entlanggelaufen. Und etwa bei der dritten Welle von rechts hat der südliche Ozean dann Andreas Handy gemopst.

Tja, das mit dem Handy war dann nicht so nett. Bitte nicht mehr anrufen, die Fische können es eh nicht bedienen.
Auf dem See schwimmen auch seltsame Dinge. Ganz, glaube ich, verstehen wir die Australier noch nicht.

Warum sollte ein Wohnwagen nur auf der Straße fahren?

Dann ging es wieder an Port Fairy vorbei gute 10km nach Südosten. Da gibt es eine recht junge Vulkanlandschaft – letzter Ausbruch vor rund 35.000 Jahren. Aber ein netter Krater mit See ist noch übrig.

Tower Hill bzw. dort der Vulkankrater.

Und ganz in der Nähe der Information fand Andrea dann endlich den ersten Koala!

Abhängen im Eukalyptus. 20 Stunden pofen am Tag, wau!

In der Dämmerung sind wir noch mal zum Griffiths Island. Wir fühlten uns irgendwie beobachtet.

Das Swamp Wallaby. Big Brother is watching you.

Die Abendstimmung war schon hübsch. Wir warteten auf die Ankunft der Kurzschwanz-Sturmvögel, die auf Griffiths Island eine Kolonie von etwa 15.000 Vögeln haben und am Tagesende vom Fischfang zurückkehren, um ihren Nachwuchs zu füttern.

Abendstimmung auf Griffiths Island.

Irgendwie dauerte es länger als gestern, bis die Sonne unterging. Es kamen keine Sturmvögel. Dann ging sie doch unter. Es kamen keine Sturmvögel. Mond und Venus erschienen. Es kamen keine Sturmvögel. Wir begannen uns ernsthaft Sorgen um den Nachwuchs zu machen. Die ersten Sterne erschienen. Es kamen keine …. Moment! Da waren sie dann doch! Fast schon stockfinster (darum auch keine Fotos) füllte sich der Himmel plötzlich mit Sturmvogel-Silhouetten. Das war etwas gespenstisch, da weder die kleinen Küken am Boden noch die Eltern in der Luft auch nur das kleinste Geräusch machten. Und uns ist völlig schleierhaft, wie die Eltern ihre Kleinen wiederfinden. Muss ja aber wohl irgendwie klappen.

Tag 14 – Von den Grampians nach Port Fairy

Die Grampians konnten wir nicht verlassen, ohne auf dem höchsten Punkt gewesen zu sein – Mount William. Der lag auf dem Weg Richtung Süden, und da unsere Fahrt nicht allzu lang war, haben wir die kurze Wanderung auf heute geschoben.

Zwei fast-schon-Australier auf dem 1836 erstmals von einem Europäer bestiegenen Gipfel.

Danach ging es weiter Richtung Port Fairy. Der eigentlich geplante kurze Zwischenstopp im Budj Bim Nationalpark fiel leider dem Feuer zum Opfer. Obwohl nichts zu sehen war, weder Rauch noch sonstwas, war der Park leider gesperrt. Also kamen wir recht früh in Port Fairy an. Erste Amtshandlung dort: Spaziergang auf Griffiths Island, eine Insel vor Port Fairy, die man über einen Damm erreicht und die, abgesehen von einem Leuchtturm, nicht bebaut ist, sondern etlichem Getier Heimat bietet.

Das Ende von Griffiths Island.

Port Fairy selbst, nun ja. Beeindruckend die Alleen mit riesigen Araukarien. Schön auch etliche der kleinen Cottages. Irgendwie sind viele aber auch recht vergammelt, und man weiß nicht warum, aber es sieht planlos zusammengewürfelt aus. In der kleinen Stadt selbst sind die Straßen beeindruckend breit und ersticken damit jede Gemütlichkeit im Keim.

Port Fairys Zentrum. Das geht schöner, oder?

Der Hafen geht so einigermaßen, man beachte die schon genannten großen Araukarien, die hier überall stehen. Aber Port Fairy und wir – das wird keine Freundschaft. Wir sind ja mit dem Auto unterwegs, morgen gibt es daher einen Ausflug.

Der kleine Hafen.

Tag 13 – Grampians

Heute habe ich Geburtstag, und es ist Sommer. Das will ich immer haben!!!

Auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Herren sind wir zum Golfen gefahren. War aber auch einfach zu verlockend: der Platz ist nicht weit weg, und in der Unterkunft gibt es Leihschläger als Bestandteil der Miete. Der Platz wird von Freiwilligen betreut und hat den Charme von Crossgolf. Man packt das Greenfee in einen Kasten und schreibt sich selbst eine Quittung.

Das exklusive Clubhaus

Die Runde war aber sehr nett. Man teilt den Platz mit Känguruhs, Emus und Ibissen und noch mehr Getier. Es waren sogar ein paar andere Golfer da, aber man hatte seine Ruhe und war nicht gehetzt.

Die Emus leben gefährlich.

Später haben wir in Kultur gemacht und uns über die Aboriginals oder besser Koories informiert.

Brambuk („Kakadu“), das Aboriginal-Kulturhaus in Halls Gap.

Das Haus ist einem fliegenden Kakadu nachempfunden. Das Dach sind die ausgebreiteten Schwingen. Sehr nett und informativ.

Bin ich nicht schön?

Der hier ist anscheinend das selbsternannte Maskottchen von Halls Gap. Stolziert majestätisch mitten im Zentrum rum und lässt sich den lieben langen Tag bewundern.

Lecker Eiskaffee und Muffins!

Pause muss auch mal sein. Halls Gap ist am Wochenende zwar sehr touristisch, aber trotzdem gemütlich.

Tag 12 – Grampians

Morgens nach Halls Gap, dem zentralen Ort in den Grampians. Von dort geht eine Wanderung zum Pinnacle, einem schönen Ausblick über das Mittelgebirge. Die sollte es heute sein.

Begrüßung in Halls Gap

Die Wanderung beginnt direkt in Halls Gap – mit dem Hinweis: „for fit and energetic walkers“. Sind wir natürlich. So gewaltig ist die Tour auch nicht, knapp 10km bei 400m Höhenunterschied.
Unterwegs gibt es einige tolle Dinge. „Venus Bath“, das sind natürliche Becken in dem kleinen Fluss, an dem wir entlanglaufen und die zum Baden einladen (wenn es denn richtig warm wäre). Und einen Wasserfall, der tatsächlich genügend Wasser führt, um eine Trinkflasche in endlicher Zeit wieder mit Wasser befüllen zu können.

Kippelige Felsen, die der Erosion irgendwie noch trotzen.

Und einen eigenen Grand Canyon haben sie auch!

Der Grand Canyon im Aufstieg zum Pinnacle.

Von der Größe her ist er zwar eine Lachnummer gegen den echten, aber er ist aufgrund der Enge und der steilen Wände schon beeindruckend.

Der Blick vom Pinnacle.

Belohnt wird man oben mit einem grandiosen Ausblick über die Umgebung.

Wie immer kurz vor dem Abgrund.

Oben gab es doch etwas Wind, und es wurde bei bedecktem Himmel kalt. Schnell wieder runter.

Heute haben wir auch Nachricht zu unserer Umbuchung bekommen. Nach Melbourne geht es für zehn Tage nach Tasmanien, dann über Sydney wieder zurück nach Hause. Aber das ist noch eine Weile hin.

Tag 11 – Vom Lake Albert in die Grampians

Wir haben South Australia verlassen und sind jetzt in Victoria unterwegs. Der Grampians-Nationalpark ist ein Mittelgebirge etwas landeinwärts. Es ist nicht ganz so trocken hier, und in den Höhen auch kühler (wobei wir heute eh einen kühlen Tag erwischt haben). Ein paar Aussichten von unterwegs:

Man kommt aus dem ziemlich flachen Land in dieses auffällige bergige Terrain mit Höhen bis zu gut 1100m. Die Fahrt zu unserer Unterkunft war dann auch ziemlich „scenic“.
Der Hammer ist aber die Unterkunft selbst.

Einmal nach links mit Sofa und Bett.
Und einmal nach rechts mit Küche und im Hintergrund Whirlpool!

Das ist mitten in der Wildnis ein Haus für uns. Von der Terasse hat man einen herrlichen Ausblick und bekommt Besuch.

Garten inklusive Wildlife.

Hier werden wir die nächsten drei Nächte verbringen!

Tag 10 – Coorong National Park

Dicht am Lake Albert liegt der Coorong National Park. Das ist ein über hundert Kilometer langer Küstenstreifen, der aus vorgelagerten Dünen und dahinter liegenden Salzwasserseen besteht. Im Grunde ist es ein sehr langer See – man kommt über fast die ganze Strecke nicht hinüber zu den Dünen, nur am Anfang und am Ende.

Blick auf den Salzwassersee.

Unterwegs entlang des Sees gibt es verschiedene Halte- und Aussichtspunkte. Natürlich gibt es wieder viele Vögel hier.

Der Singing Honeyeater. Hier gibt er auch gerade ein Ständchen.

Dann lief uns noch etwas besonderes über den Weg.

Eine Tannenzapfenechse.

Man beachte den Stummelschwanz und die weit hinten liegenden Beine. Echt ein ungewöhnliches Ding.
Weiter gen Süden gibt es im Sommer dann doch noch eine Möglichkeit an den Ozean zu kommen. Hier trocknet der See nämlich regelmäßig aus. Schlaue Leute setzen sich dann in ein allradgetriebenes Fahrzeug und zuckeln da rüber. Andrea und Carsten gehen natürlich zu Fuß.

Andrea auf dem Seegrund.

Von der Tea Tree Passage bis zum Ozean sind es etwa 5 Kilometer. Eine Strecke. Erst ein bisschen bis zum See, dann etwa zwei Kilometer über den Seegrund bis zu den Dünen, und am Ende stapft man noch mal eine Weile durch den Mullersand. Lohnt sich aber.

Der südliche Ozean mal wieder.

50km Strand nach rechts, 50km Strand nach links. Und kein Mensch außer uns.

Das Wasser verdunstet, das Salz bleibt da.

Auf dem Rückweg noch einmal ein Halt an einem fast trocken gefallenen kleineren See, der anscheinend sehr salzhaltig ist. Beeindruckende Kruste. Reicht für viele Frühstückseier.

Tag 9 – Vom Barossa Valley zum Lake Albert

Bevor wir das Barossa-Tal verlassen haben, mussten wir natürlich noch bei einem Weingut vorbeischauen. Dicht bei unserer Unterkunft liegt Chateau Tununda. Für eine Weinprobe war es einfach zu früh, aber ein paar Flaschen haben wir für unterwegs eingepackt.

Chateau Tununda – Weinanbau ist hier definitiv kein Zuschussgeschäft

Dann ging es die verhältnismäßig kurze Strecke von knapp 170 km zum Lake Albert. Wir waren schon gegen 1 Uhr da, die Unterkunft aber schon bezugsfertig. Hier ist ein echtes Vogelparadies!

Der australische Pelikan
Ein weißer Ibis

Außerdem jede Menge weiße Kakadus, die gerade über uns in Schwärmen ein Höllenspektakel veranstalten!

Zeit für Entspannung war auch noch. Zur Unterkunft gehören auch zwei Kajaks. Die riefen nach Benutzung.

Dümpeln in der Sonne auf dem Lake Albert.

Gegrillt haben wir auch noch. War da nicht irgendwas mit Januar?

Der Abschluss eines harten Tages.

Nebenher – Astrofotos

Ich kriege die Bilder hier unterwegs nicht vernünftig addiert und bearbeitet. Aber um mal zu zeigen, was für ein toller Himmel das in den Flinders Ranges war, hier ein paar Einzelaufnahmen – 80mm Brennweite, 60s bei 1600ASA (Große Magellansche Wolke) bzw. 30s Belichtung bei 800ASA bei Blende 1,8.

Die große Magellansche Wolke war mit bloßem Auge mit Struktur gut erkennbar.
Das Kreuz des Südens ist etwas unterhalb der Bildmitte. Es liegt nach links unten geneigt. Rechts ist der Kohlensack erkennbar. Auch der war unproblematisch mit freiem Auge erkennbar.
Das Eta Carina Gebiet. Mit bloßem Auge der hellste Teil der Milchstraße, leuchtend hell. Der Eta Carina Nebel kommt allerdings nur auf der Aufnahme raus.

Ich habe natürlich Bilderserien aufgenommen. Das Stacking muss ich aber später machen. Mein größtes Problem ist, die kleine Montierung vernünftig auf den Südpol auszurichten. Was haben wir doch für ein Glück im Norden mit unserem Polarstern!

Tag 8 – von den Flinders Ranges zum Barossa Valley

Die knapp 400 km lange Fahrt gen Süden, fast zurück nach Adelaide, war relativ unspektakulär. Deshalb gab es keine Zwischenstopps und wir kamen recht früh im Barossa Valley an. Das ist eines der bekanntesten und wohl auch besten Weinanbaugebiete in Australien.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird hier Wein angebaut.

Wir sind nahe bei Tanunda. Landschaftlich schöner scheinen uns aber die deutschen Anbaugebiete bei Mosel und Rhein. Statt uns in eine Weinprobe zu stürzen haben wir uns in ein Naturschutzgebiet, den Kaiserstuhl (!) Conservation Park, begeben.

Der Kaiserstuhl. Hatten wir anders in Erinnerung.

Gute Idee, denn der Stringybark Trail war wirklich schön. Er zeigt die Natur hier, wie sie vor der Besiedlung natürlicherweise war.

Absolut coole Bäume.

In dem Park wird nicht viel gemacht, sondern die Natur ist sich selbst überlassen. Außer dass der Trail gepflegt wird.

Der Trail war teilweise echt verwunschen.

In der Unterkunft fanden wir ein Megabrot vor 🙂

Fettes Teil! Das wird morgen früh zerlegt.

Tag 7 – Flinders Ranges

Heute haben wir uns die Sache mal von oben angesehen

Da waren wir drin!

Hoch hinaus ging es mit der kleinen Maschine. Hinten sitzt man wie im Sofa!

Der Wilpena Pound

Der Flug führte insbesondere über den Wilpena Pound. Das ist eine sehr alte Hügelformation (bis gut über 1000m hoch), die fast rund einen Innenteil absperrt. Zugang gibt es an einer Stelle relativ flach – da sind wir später zu Fuß rein.

Unsere Unterbringung aus der Luft gesehen.

Nach dem Rundflug ging es dann zur Wanderung. Der Wilpena Pound wurde schon früh besiedelt, so 1840 herum. Erst kamen die Siedler mit Unmegen von Schafen, die alles kahlgefressen haben und danach vor Hunger tot umfielen, danach versuchte man sich in der Landwirtschaft. Richtig durchgehalten hat eine Familie, aber nach einer Dürreperiode von mehreren Jahren und einer folgenden Sintflut mit Wegspülen der mühsam errichteten Straße war dann Schluss. Da am Zugang aber relatv viel Wasser vorhanden ist und es daher dort recht grün bleibt, ist eine Wanderung ins Innere des Wilpena Pound eine nette Sache.

Ein Australian Ringneck – sehr zutraulich.

Unterwegs begegnen einem natürlich wieder viele Tiere. Känguruhs und Emus en masse, und oben der kleine Papagei.

Wasserstelle im Zugang zum Wilpena Pound.
Cooler Baum im Inneren.