Deutlich mehr Ruhe als gestern. Wir haben uns aus dem quirligen Zentralteil Melbournes nur etwas entfernt und die NGV (National Gallery of Victoria) sowie den botanischen Garten besucht. Alles ohne Eintritt übrigens! Während private Ausstellungen ziemlich teuer sind, sind viele staatlich organisierte Dinge frei zugänglich. Nur Zusatzausstellungen erfordern ein Ticket.
Im NGV haben wir sicher zwei Stunden verbracht, man kann auch locker mehr dort verbringen. Besonders interessant die Kunstwerke aus der Zeit ab 1900. Sie haben auch echte Schätze dort, Picasso, Monet, Manet, Andy Warhol und sogar ein bisschen Bauhaus.
Dann war aber botanischer Garten angesagt, gleich um die Ecke. Angeblich einer der schönsten der Welt. Und wir wurden nicht enttäuscht.
Das Zentrum des Gartens bildet ein See mit vielen kleinen Buchten. Sehr schön angelegt alles, und top gepflegt. Unterwegs auch ein „Fern Gully“, also ein kleiner Weg mit vielen Farnen.
Am Ende des dann doch erheblichen Fußmarsches noch die Gedenkstätte für die Opfer des ersten und zweiten Weltkrieges. War uns gar nicht so bekannt, aber als Mitglied des Commonwealth hat natürlich auch Australien an den Kriegen teilgenommen. Und sie sind bis heute sehr stolz darauf und wahren das Andenken an ihre Soldaten und Gefallenen.
Das ist eines der größten Kriegsdenkmäler in Australien. Drinnen ist eine ziemlich umfangreiche Sammlung mit Bildern und auch originaler Ausrüstung aller Kriege mit australischer Beteiligung. Und zwar so aufgesetzt, dass es eindeutig als Mahnung verstanden werden soll, so etwas in Zukunft zu verhindern.
Das war dann Melbourne für uns. Morgen früh geht es zum Flughafen. Zusammengefasst: den Titel „lebenswerteste Stadt der Welt“, den Melbourne (inoffiziell?) wohl hat, würden wir vielleicht nicht vergeben. Aber das liegt sicher auch daran, dass wir, außer für ein paar Tage zu Besuch, keine Stadtmenschen sind. Auffällig war, dass Melbourne sehr jugendlich ist. Das Durchschnittsalter muss hier einfach wesentlich niedriger liegen als bei uns. Die Stadt strahlt viel Optimismus und Aktivität aus, hat wirklich schöne Ecken und ist absolut multikulturell und weltoffen. Der Besuch hat sich gelohnt!