Es geht ja auch quer durch die Presse: Endlich mal wieder ein halbwegs ordentlicher Komet am Abendhimmel. Allerdings verliert er inzwischen schnell an Helligkeit, Gestern konnte ich ihn noch einmal erwischen:
Tsuchinshan-Atlas am 19.10 2024, Summe aus 250x2s Belichtung mit 85mm/1.8 Objektiv. Auch der Gegenschweif ist noch ganz gut erkennbar. Im Feldstecher ist der Schweif noch schön erkennbar, mit bloßem Auge ist er kaum noch aufzufinden.
Nicht freiwillig ruhig. Nach einem kleinen Motorradrempler musste meine Schulter etwas mehr abfangen als ihr zuträglich war. AC-Gelenkabsprengung Rockwood Grad 4. Gute zwei Wochen noch Gilchrist-Verband, und dann ganz langsam wieder in Betrieb nehmen. Den ganzen Sommer weder Tennis noch Golf!
Homeoffice sei Dank stehe ich dem Arbeitgeber natürlich wieder zur Verfügung. Aber das Leben hat sich deutlich entschleunigt. Ich hab mal ein bisschen Zeit, um Rohdaten der Remote-Sternwarte der VdS (siehe Astronomie –> Remote-Sternwarte der VdS) zu bearbeiten. Schicke Sachen liegen da auf der Platte!
Und Zeit für ein politisches Statement ist natürlich auch. Nach der viel zu blauen Europawahl fragt man sich ja, wer trotz aller klaren Hinweise auf nicht koschere Tätigkeiten den Laden noch wählt – was heißt noch, werden ja immer mehr. Der ganze Osten blau. Ich will ja nicht sagen, das sind alles Nazis (das macht ja schon der Klingbeil), aber pauschale Gemeinsamkeiten bei der Klientel lassen sich schon finden: unzufrieden sein, rumnölen, neiden und bloß nichts konstruktives zu Lösungen beitragen. Ich glaube, das ist kein pauschales Vorurteil, sondern traurige Realität. Merken die das selber nicht? Sind die jeden Tag schlecht gelaunt? Das ist doch unnötig anstrengend. Obwohl man ja anscheinend auch gutgelaunt „Ausländer raus!“ grölen kann, wenn Papi nur den teuren Eintritt bezahlt. Eigentlich sind das die schlimmsten – gut betuchte Neider, die pauschal Ausländer verdammen, weil sie (fälschlicherweise!) denken, dass der zweite Ferrari drin wäre, wenn die nicht durchgefüttert werden müssten. Besonders denen wünsche ich ein Leben unter einer AfD-Regierung – nur bitte nicht in Deutschland.
Wieder in Frankfurt beim Warten auf den Anschluss, diesmal Richtung Bremen. Nach wenig Schlaf, aber einem ruhigen Flug ein bisschen Zeit, um diesen Blog abzuschließen.
Der letzte Tag gestern war natürlich etwas schwierig. Auf gepackten Koffern sitzen und den Flug erst am Abend haben ist der Tagesplanung nicht gerade zuträglich. Ich denke, wir haben es ganz gut gelöst. Zunächst in Windhoek noch den botanischen Garten besucht (Eintritt frei, unglaublich!) und dann ein spätes Mittagessen noch mal in Joe´s Beerhouse. Letzte warme Stunden genießen.
Danke an alle Mitleser und auch an Terravista für die Planungsunterstützung und die Buchungen! Die Änderung in Mariental aufgrund der Hochzeit war ein sehr aufmerksamer Tipp – das ging bis 3 Uhr Nachts und war wohl eine tolle Fete, aber eben nicht unsere. Da war es definitiv besser, noch in Windhoek zu bleiben – der Dan Villon Park ist auch empfehlenswert.
Der letzte volle Urlaubstag. Es geht bis kurz vor Windhoek zu unserer Unterkunft. Unterwegs tauchen auf der rechten Seite zwei sehr charakteristische Berge auf, die Pam Rocks.
Dann müssen wir plötzlich anhalten – über uns kreisen hunderte Milane. Und dazu noch ein ordentlicher Trupp Abdimstöche. Das mussten wir uns natürlich eine Weile anschauen. Offensichtlich waren hier viele nahrhafte Insekten unterwegs, die Greife haben ordentlich zugeschlagen.
Einen weiteren Zwischenstopp legen wir am von Bach Damm ein. Grundsätzlich scheinen Dämme in Namibia zwar eine „recreation area“ zu beinhalten, der Besuch ist aber eher kein Highlight. Immerhin steht auf der Trockenseite etwas Wasser, und dort ist es ausgesprochen grün. Wir nutzen das, um dort einen kleinen ornithologischen Spaziergang zu machen.
In der Unterkunft gab es dann noch ein tierisches Highlight: Eine Sandrennnatter hat sich eine Eidechse gegriffen. Die schaut gar nicht glücklich aus.
Dem Plan wurde gefolgt. Morgens mit Führer rauf zum Plateau, Nachmittags eine große Runde durchs Tal über den Andersson und dann den Dassie Trail, Abends Muskelkater.
Die Führung zum Plateau hatte natürlich sehr schöne Ausblicke zur Folge. Einmal in das Tal, in dem auch unsere Lodge ist
und dann auch in die weite Ebene der Kalahari auf der anderen Seite des Plateaus.
David, unser Führer, ist auch ausführlich auf die Geschichte aus der Kolonialzeit eingegangen. Sehr interessant, das mal aus der Sicht der heutigen Bewohner hier zu hören. Die Herero-Kämpfe haben sich ja genau hier abgespielt, im Grunde ging es um den Zugang zu dem Tal und dem Wasser hier. Viel haben wir aber auch über das gehört, was danach geschah und wie das heute von den Herero gesehen wird.
Außerdem ging es natürlich auch um das Schutzgebiet hier auf dem Waterberg Plateau. Da sind bedrohte Tiere per Hubschrauber eingeflogen und hier oben ausgesetzt worden. Die Population der verschiedenen Spezies wird jetzt natürlich überwacht und reguliert. Das Plateau ist riesig, eine Fläche von rund 100 qkm, wenn ich das richtig sehe. Und statt einer Umzäunung gibt es die natürliche Einpferchung durch die Steilkante.
Alles in allem eine eindrückliche Tour!
Nach einem Lunch-Break war dann genügend Kraft für die zweite Runde vorhanden. Gestartet sind wir mit dem Andersson-Trail.
Das führt schön an der Südseite des Tales entlang. Und natürlich begegnen einem wieder nette Tierchen, zum Beispiel eine Gelbbauchammer
Oder dieser schöne Schmetterling
Auf dem Dassie Trail begegnete uns dann auch noch eine Gruppe Baboons (Paviane)
Und nun erholen wir uns erstmal! Aber ein sehr schöner Wandertag.
Heute wieder fahren, aber nicht zu viel. Zwischenstopp in Outjo – Verilee montiert uns ein neues Kennzeichen vorne. Inklusive Halterung, damit es nicht gleich wieder verschwindet. Hat gut geklappt mit der Organisation mit Europcar (die Rechnung ist allerdings meine).
Und bald darauf ist er auch schon zu sehen, der Waterberg. Sehr markant.
Die letzten paar Kilometer zur Unterkunft sind abenteuerlich. Teilweise ziemlich steil bergan, und eher ein Trampelpfad als eine Straße. Endlich mal den Allradantrieb testen! Dann taucht die Unterkunft auf, und es ist erstaunlich grün und blüht sogar!
Eine richtig tolle Location, mal wieder am Ende der Welt, blickt man auf die letzten Kilometer zurück.
Unüblich für Namibia sind wir an der Rezeption mit ausreichend Informationen über die Wandermöglichkeiten hier ausgestattet worden. Und das passt uns alles prima in den Kram! Heute geht noch eine kleine Wanderung zur Quelle am Ende des Tales. Aus der Quelle versorgt sich auch die Lodge. Ausgezeichnetes Wasser. Überhaupt Wasser: der Waterberg erhöht durch seinen Einfluss die Regenmenge. Sind es in der Ebene nur etwa 380mm pro Jahr, so fallen hier am Rand schon etwa 580mm. Zusammen mit den Quellen (Waterberg, aha!) erklärt es die fast schon üppige Vegetation hier.
Der Trail ist angemessen für unsere Ambitionen.
Sieht nicht nach Weg aus, ist aber einer, kein Problem. Unterwegs begegnet uns ein Raubadler auf seinem Ansitz.
Und es gibt rundum schöne Ausblicke auf die Abbruchkante des Plateaus. Da geht es morgen rauf, wenn nichts schiefgeht (nur mit Führer, Naturpark!).
Heute sind wir recht früh zur zweiten Runde durch den Park gestartet. Manche Leute meinen, man soll hier in die Ferne schauen und nach den „Big Four“ Ausschau halten. Manchmal sollte man aber auch aufpassen, wo man hintritt.
Der Oschi war sicher gute 30cm lang. Eine Hauptmahlzeit, wenn man es mag.
Auch nach oben schauen ist manchmal gut. Es gibt da wohl einen Ornithologenwitz, den ich nicht verstanden habe „Ich glaube, ich habe einen Weissbürzel-Singhabicht gesehen“. Warum auch immer das lustig sein soll, hier ist er wirklich:
Angekommen bei den Vögeln soll auch die Großtrappe nicht fehlen, die uns über den Weg lief.
Manchmal ergaben sich auch geradezu surreale Ausblicke Richtung Horizont.
Man sieht, viel war unterwegs. Und am Ende haben wir sie doch noch gefunden, die Elefanten.
Löwen waren uns nicht vergönnt, aber mit der Ausbeute hier zur Regenzeit sind wir sehr zufrieden. Zum Abschluss ein Strauß – was für Granaten, da sind Emus aber Zwerghühner gegen.
Am Ausgang des Parks hatte Andrea noch Souvenirs gesehen, die von authentisch gekleideten (also im wesentlichen unbekleideten) Frauen angeboten werden. Da mussten wir dann halten. Die Verhandlungen gestalteten sich herausfordernd. Man kann jetzt immerhin feststellen, dass die Aufgabe „Souvenirläden besuchen“ für diesen Urlaub beendet ist. Die ganze Story (bebildert) gibt es bei uns zu Hause, nicht im Internet. Lustig.
Kein Problem mit unserem selbstgemalten Nummernschild. Man lässt uns freundlich rein in den Park. Andrea regt sich tierisch über die Komplexität der namibischen Bürokratie sowie die nicht-adäquate Versorgung der Touristen mit Informationen auf. Dabei ist das Prozedere doch klar: Parkeingang: Reisepass, Wohnort, nächster Aufenthaltsort, Autokennzeichen, Aufenthaltsdauer im Park, Telefonnummer etc. Mit dem abgehakten Zettel dann in Okaukuejo zum Schalter für das Eintrittsgeld. Und dann auf der anderen Straßenseite in den Touri-Shop, um eine Karte des Parks zu erstehen. Wie sollte das denn einfacher gehen?
Und dann los. Tatsächlich sind wir schon am ersten Wasserloch angetan von der Menge der anwesenden Tiere: Giraffen, Springböcke, Gnus.
Und dann kam tatsächlich auch noch ein Schakal vorbei!
Im Laufe des Tages kommen noch viele Großsäuger dazu: Kuhantilopen, Kudus, Impalas, Oryxe, Rhinozeros, Pavian. Bilder davon gibt es im Internet oder bei uns, wenn wir wieder zu Hause sind. Beeindruckend vor allem die schiere Dichte an Wild. Vor allem Springböcke haben wir in Herden von teilweise über 100 Stück gesehen.
Und Steppenzebras gab es auch jede Menge, Und die arbeiten sogar daran, dass die Touris demnächst noch mehr Zebras zu sehen bekommen.
Elefanten ließen sich leider nicht blicken, obwohl sie zahlreich im Park vorkommen sollen. Morgen kommt der nächste Versuch. Für Löwen braucht man allerdings schon eine gehörige Portion Glück. Einmal, um sie zu sehen, und dann, um heil wieder davonzukommen. In Okaukuejo hat es wohl vor gar nicht langer Zeit einen schlafenden Touri erwischt.
Vögel gab es auch viele. Und noch anderen Spaß. Zum Beispiel ein obersüßes kleines Nagetier.
Außerdem gibt es an einer Stelle die Möglichkeit auf die Etosha Pan zu fahren. Da darf man sogar aussteigen, das ist sonst im Park verboten. Sehr eindrucksvoll, man kommt sich schnell sehr verloren vor.
Gegen halb sieben waren wir zurück, gut durchgeschüttelt von all dem Gravel. Europcar will uns wohl ein neues Kennzeichen montieren – schauen wir mal. Bisher kommen wir auch ohne klar.
Ein kurzer Blog heute – von der Fahrt gibt es nämlich nicht wirklich viel zu berichten. Vor dem Aufbruch haben wir die Vingerklip Lodge noch einmal begutachtet. Das ist sehr liebevoll angelegt, mit Skulpturen hier und da.
Dann war vor dem Aufbruch auch noch Zeit für einen Spaziergang zum Vingerklip. Ein beeindruckendes Teil!
Und das war es auch schon fast. Den Nachmittag haben wir im Etosha Village verbracht und sind noch nicht in den Park. Das kommt morgen. Ich kann aber ein Bild vom Anflug hier einfügen, da sieht man sehr schön die Etosha Pan.
Die große Ebene sieht immer mal wieder Wasser, das dann aber verdunstet, und zurück bleibt mit der Zeit salziges (ich meine, das war so. Ich sollte noch mal nachlesen…). Die Route durch den Park führt entlang dieser Etosha Pan im dunklen Bereich auf der linken Seite. Dort sind auch die Wasserlöcher. Und da werden wir morgen mal schauen, ob wir Tiere finden können. Wenn sie uns reinlassen. Wir haben nämlich unser vorderes Nummernschild verloren, bestimmt liegt das irgendwo zwischen Solitaire und Swakopmund. Nun haben wir uns ein neues gemalt und hinter die Windschutzscheibe gepackt. Mal sehen, ob das funktioniert. Morgen mehr.
Die heutige Tour führt uns über Uis und Khorixas zur Vingerclip Lodge im Damaraland. Bevor es losging kam aber noch Besuch bei uns an der Ai Aiba Lodge vorbei.
Ein kleiner Trupp Warzenschweine, hier im Bild die Bache.
Dann ging es los. In Uis kommt man dem Brandberg recht nahe, dem höchsten Berg Namibias. Das Massiv ist vulkanischen Ursprungs und hebt sich mächtig aus der Umgebung. Bei Khorixas haben wir dann einen Abstecher zu dem „Petrified Forest“ gemacht. Etwa 50km westlich liegt ein Gebiet, in dem es vor rund 240 Millionen Jahren mal ein katastrophales Ereignis gegeben haben muss. Es hat einen ganzen Wald umgemäht, der aber anscheinend sofort von einer dicken Sedimentschicht begraben wurde. Das Holz selbst ist zwar verschwunden, aber die Stämme sind unter den speziellen Bedingungen praktisch in Stein umgewandelt worden, also mineralisiert. Erstaunlich, wie sich auch kleinste Details des Holzes erhalten haben, inklusive der Rinde. Im Bild ist „Big Mama“, ein Stamm mit 1,2m Durchmesser. Das ist echt kein Holz mehr, sondern Stein!
Weiter auf dem Weg zur Unterkunft tauchen plötzlich überall Termitenhügel auf. Tagsüber ist aber völlige Ruhe, also konnte sich Andrea mal anlehnen.
Dann kamen wir langsam Richtung Lodge. Und was für eine Gegend! Monument Valley in Afrika!
Im Bild sieht man die Lodge etwa in der Mitte, rechts oben auf dem Berg ist das Restaurant, in dem wir später gegessen haben. Wieder eine äußerst coole Unterkunft!
Erst lief uns noch eine blaue Eidechse über den Weg. Also mal wieder ein Eidechsenbild.
Dann ging es rauf zum Restaurant. Ca. 15 Minuten recht ordentlicher Aufstieg (kein Taxi!), aber es lohnt sich. Was für ein Panorama von da oben. Und natürlich wieder Sonnenuntergang. Douglas Adams hat sich geirrt – das wahre Restaurant am Ende des Universums steht hier. Wer jemals in der Vingerclip Lodge übernachten sollte – dieses Restaurant buchen. Die Ausblicke in den nächsten Bildern machen es vielleicht klar.
Heute noch ein Bonus: Dit un datt.
Englisch ist zwar Amtssprache in Namibia, aber es ist bei den wenigsten die Muttersprache. Jeder kann ein bisschen, so dass es zur Verständigung reicht, die Aussprache ist aber manchmal sehr gewöhnungsbedürftig. Mehrfaches Nachfragen ist häufiger mal nötig. Macht aber nix, alle sind geduldig.
Beim Tanken heißt „volltanken“ auch wirklich voll. Ich habe außerhalb von Namibia selten erlebt, wie akribisch man einen Tank wirklich exakt bis zur Unterkante des Einfüllstutzens füllen kann. Dauert auch eine ganze Weile, ist aber eben so. Sonst ist ja nicht voll.
Sprüche:
„Kommt nix“
Kurzer Kommentar an nahezu jeder Kreuzung im nirgendwo.
„Die Hektik wurde nicht in Namibia erfunden“
Geschuldet der Tatsache, dass „5 Minuten“ in Namibia eine praktisch beliebige Zeitspanne zwischen etwa 10 und 45 Minuten bedeuten.
„Deine Frauenmusik klingt auch mit jedem Stück gleich“
Ja, kann halt nicht jeder einen so erlesenen Musikgeschmack nachvollziehen.