Schönwetterkatastrophe – oder „Wie klarer Himmel und eine neue Sternwarte zu Experimenten mit Schlafentzug führen“.

Das war ja mal eine außergewöhnlich lange Periode mit wolkenfreiem Nachthimmel. Mit dem beginnenden Herbst sind die Nächte jetzt auch wieder dunkel und lang genug, um die Sternwarte endlich richtig in Betrieb zu nehmen. Also nachts in der Sternwarte und tags zur Arbeit. Glücklicherweise sind viele Abläufe automatisiert, so dassich zwischendurch Nickerchen machen kann. Der Lacerta-Newton zusammen mit dem GPU-Korrektor hat eine wirklich gute Abbildung, wie sich herausstellte, und eine neue Kamera mit bis zu 84% Quanteneffizienz habe ich inzwischen auch. Dieser neue Setup wollte während der schönen Nächte natürlich ausführlich ausprobiert werden. Neben bekannteren Objekten wie dem Iris-Nebel und M27, dem Hantelnebel, waren NGC7129 und der Höhlennebel erste Ziele. Die Daten schlummern großteils noch roh auf der Festplatte, aber den Höhlennebel konnte ich schon bearbeiten. Auch da gab es ein neues Setup: ich nutze ein semi-professionelles Programm namens Theli für die Bildkombination. Da gab es eine neue Version. Das läuft aber nur unter Linux, und mittlerweile war meine Linux-Version nicht mehr aktuell. Also Rechner neu aufsetzen, neues Betriebssystem installieren und danach auch Theli. Wer Linux kennt, der weiß, dass man dafür Zeit einplanen muss.

Das erste Bild ist nun bearbeitet: der Höhlennebel. In drei Nächten habe ich knapp 14 Stunden in verschiedenen Wellenlängen Photonen gesammelt und das Ganze jetzt zu einem Bild zusammengesetzt. Bitteschön:

Der Höhlennebel im Sternbild Kepheus

Staub, Wasserstoff und reflektierende Teile dieses Nebelkomplexes, der als Gesamtheit noch wesentlich größer ist, bilden ein eindrucksvolles Schauspiel in unserer Galaxie. Viel Vergnügen beim Surfen im Bild bei voller Auflösung (Klick auf das Bild)!

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