Erster Tagespunkt heute war „The Wall“. Der Bildhauer Greg Duncan hat hier eine Idee verwirklicht, die ziemlich monumental ist. Er wollte auf 100 Holzpaneelen, jede einzelne 1m breit und 3m hoch, die Geschichte Tasmaniens erzählen. Er hat dafür tatsächlich Unterstützer gefunden und die Idee umgesetzt. Nicht alle Paneele sind schon fertig, er arbeitet teilweise noch dran, aber alle stehen, zusammen als Wand 50 Paneele hin und 50 zurück. Drumherum ist ein Haus gebaut, da das Holz natürlich nicht der Witterung ausgesetzt werden kann. Der Mann versteht sein Handwerk, sehr beeindruckend wie detailliert er plastisch aus dem Holz Menschen, Tiere und auch Werkzeuge und Maschinen und ähnliches herausmodelliert hat. Allerdings gibt es keine Bilder – fotografieren verboten, wer sich darüber wegsetzt handelt „unaustralisch“. Machen wir natürlich nicht. Also selber kommen und staunen!
Danach weiter zum Lake St. Claire National Park. Dort haben wir eine leichte Wanderung entlang des Sees unternommen.
Der Weg entlang des Sees ist der Overland Track, den rund 5000 Leute pro Jahr von Cradle Mountain runter bis zum Lake St. Claire in etwa 5-6 Tagen gehen. Wir haben beide Enden gesehen. Am See sieht das etwa so aus:
Zurück nach Tarraleah. Das hat übrigens eine interessante Geschichte: Hier ist es ja bergig, und es fällt viel Regen. Also gibt es viel fließendes Wasser, und das kann man nutzen, um Strom zu erzeugen. Ab etwa 1930 hat man daher das Gebiet erschlossen und Wasserkraftwerke gebaut, die Tasmanien mit Strom versorgen. Die laufen heute noch.
Man brauchte zum Errichten viele Arbeitskräfte. So entstand Tarraleah. Bis zu 1600 Leute haben hier in den 80er Jahren mal gelebt. Bis es hieß: fertig. Für den Betrieb der Kraftwerke wird fast kein Personal benötigt. Also sind die Leute weggezogen und haben zum Teil sogar ihre Häuser mitgenommen (zerlegt und abtransportiert). 2005 zählte Tarraleah noch sagenhafte 4 Einwohner. Heute ist diese Stadt eigentlich keine mehr. Jetzt ist hier nur noch eine Ferienanlage: eine Familie hat den Ort (!) gekauft und entsprechend angelegt.
So, und damit ist gut für diese Station. Abgesehen von morgen früh, da drehe ich eine Runde auf dem höchstgelegenen Golfplatz von Tasmanien, und der ist nur ein paar hundert Meter weg.
Ich muss gestehen, ich habe „The Wall“ dann einfach mal gegoogelt… sieht wirklich sehr beeindruckend aus, muss toll sein in echt! War Franklin auch mit drauf? Der war ja mal ne Zeit lang (unglücklicher) Gouverneur von Tasmanien.
Und war das wirklich 1m*3m? Sah auf den Fotos irgendwie anders aus, aber das mag natürlich auch täuschen.
– LG
Hallo Nina,
ich glaube, Franklin war nicht dabei. Er hat sich auf die Darstellung der täglichen Arbeit und auf die Rücksichtslosigkeit gegenüber der Natur konzentriert. Es gibt viele Paneele mit ausgestorbenen oder fast ausgestorbenen Tieren, und vor allem mit der Jagd auf den tasmanischen Tiger hat er sich auseinandergesetzt. Die Paneele sind wirklich 1m breit und 3m hoch, aber die Bilder erstrecken sich teilweise über mehrere Paneele, so z.B. ein Pferdegespann mit zugehörigen Arbeitern.
Ach so! Das klingt aber echt richtig cool, würde ich mir gerne mal anschauen!