Tag 9 – Sossusvlei

Urlaub und ein Wecker um 5:15 – geht eigentlich gar nicht. Aber heute nehmen wir das mal auf uns. Frisch ist der Morgen, im offenen Wagen geht es mit neun Leuten plus Führer rein in den Nationalpark und mal eben die 60km nach Sossusvlei. Mit Jacke und Decken ganz gut auszuhalten. Kurze Zeit später geht die Sonne malerisch hinter einer Gruppe Strauße auf. Ballone tauchen am Himmel auf (kann man hier auch buchen) und es ist reger Verkehr auf der Straße. Kein Witz: dies ist eine der Hauptattraktionen in Namibia, und das ist touristisch gut erschlossen und auch besucht. Man sieht es schon daran, dass die 60km Strecke asphaltiert sind.

Das Ganze ist übrigens ein ehemaliges Flussbett, dass irgendwann im Laufe des Klimawandels (nicht des menschengemachten) vom Zufluss in den Ozean abgeschnitten wurde, jetzt aber noch gut die halbe Strecke zum Ozean in die Namib hineinreicht, bevor das im wahrsten Sinne des Wortes versandet. Ab und zu steht hier auch noch mal richtig Wasser, das kann inder Regenzeit schon mal passieren.

Unterwegs gab es denn einen ersten Stopp zum Dünenlaufen, und unser Guide war sehr bemüht interessante Dinge aufzuspüren. Gelang ihm auch: eine Zwergpuffotter schlängelte durch den Sand. Die Bewegung ist eigentümlich seitwärts, deshalb auch der englische Name Sidewinder. Die Größe ist beeindruckend. Kleiner Scherz. Nicht umsonst heißt das Teil Zwergpuffotter. Und dieses Exemplar war noch nicht mal ausgewachsen und vielleicht 30cm lang. Wenn man es denn ordentlich an Kopf und Schwanz ziehen würde.

Hat gar nicht gepufft.

Eindrucksvoll auf dem weiteren Weg die Düne 45. Die Nummerierung stammt wohl daher, weil man die Bewegung bzw. die Veränderung der Dünnen verfolgen will. Bewegen tut sich aber tatsächlich nichts, denn unter den Dünnen ist Stein, und damit sind sie ortsfest.

Die Düne 45. Morgens steht die Sonne links, deshalb ein sehr schöner Kontrast an der Kante!

Am Ende der Ebene ist nicht das Ende der Ebene: die letzten 5km sind Sandpiste. Kein Problem für Allradfahrzeuge? Pustekuchen, da fährt man sich gerne fest. Es steckte auch einer bis zur Achse im Sand, als wir da entlangfuhren. Auch deshalb hatten wir uns für die geführte Tour entschieden. Alternative ist allerdings ein Shuttleservice, der einen die letzten km bringt.

Dann unternimmt man da üblicherweise eine kleine Tour zu Fuß. Rauf auf „Big Daddy“, der höchsten Düne dort (so um die 350m). An einigen steileren Stellen sehr anstrengend: 30cm rauf pro Schritt, aber 20cm wieder einsinken im Sand. Wir waren aber tapfer und sind ganz rauf. Von dort hat man natürlich eine blendende Aussicht, insbesondere auf das, was folgt: das Deadvlei.

Blick von „Big Daddy“ auf das Deadvlei und die Dünenlandschaft.

Der Abschnitt ist vor einigen hundert Jahren vom zeitweiligen Wasser abgeschnitten worden, und die Bäume dort sind eingegangen. Dank des trockenen Klimas stehen die Überreste immer noch und machen sich sehr malerisch.

Superweitwinkel-Anblick von den Füßen bis zum Horizont
450 Jahre alte Baumleichen. Und die stehen noch lange. Aber nicht antatschen!

Nach der Anstrengung gab es ein gemeinsames Frühstück, und schon ging es wieder zurück. Gegen halb zwei waren wir wieder bei unserer Unterkunft. Etwas später als geplant, denn Tina aus Polen hat die Pause bei Düne 45 auf dem Rückweg missverstanden und ist da hochgehechelt, obwohl nur eine kurzer Fotostopp geplant war. Alles Pfeifen und Winken des Guides half nicht, sondern schien sie eher noch mehr zu animieren. Wir haben uns köstlich amüsiert.

Danach dann aber Zeit für Pool, Bier und relaxen. Zum Abendessen gibt es heute Gegrilltes: Ein Foodpackage selbst zubereitet auf dem Grill bei unserer Hütte. Wenn ich es denn genießbar hinkriege.

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